Kommentar zur Wohnsituation der Studierenden und dem Semesterticket in Innsbruck

Innsbruck (OTS) - Bereits im Juni 2010 beschloss
Ex-Bildungsministerin Beatrix Karl bei der Budgeterstellung die Streichung der Förderungen für Neubauten und Sanierungen in Studentenheimen. Daher müssen nun österreichische Heimträger selbstständig für Erneuerungsmaßnahmen ihrer Wohnheime aufkommen. Nun ist es soweit: In vielen Studentenheimen stehen nötige Sanierungsmaßnahmen bevor, und da diese Maßnahmen nicht mehr subventioniert werden, müssen nun wohl oder übel die studentischen Bewohner dafür aufkommen.

In Innsbruck stehen die Studierenden seit jeher vor dem Problem hoher Wohnkosten und spärlichen Platzangebot. Dies ist nicht verwunderlich, bei einem Angebot von 3.500 Heimplätzen auf 30.000 Studierende.

Jetzt werden die Bedingungen weiter erschwert: Zu den ohnehin
hohen Innsbrucker Preisen für ein Studierendenheimzimmer von etwa 250-350 Euro monatlich kommen nun aufgrund der Sanierungsmaßnahmen noch Preissteigerungen von bis zu 50Euro mehr hinzu. Dies ist für Studierende ohne finanzielle Unterstützung kaum tragbar, vor allem bei einem Vollzeitstudium wie der Medizin. Wir sehen hier eine klare Benachteiligung, vor allem wenn man bedenkt, dass für Heimplätze nicht einmal Mietzinsbeihilfe beantragt werden kann.

Zusätzlich wird das Budget der Studierenden durch die hohen Kosten im öffentlichen Verkehr belastet. Aktuell zahlt man als Innsbrucker Student 122,50 Euro für 6 Monate Stadtverkehr, und für Wohnorte außerhalb der Stadt etwa 170 Euro für ein Semesterticket. In Wien und Linz kostet ein Semesterticket trotz der umfangreicheren Verbindungen nur 50 Euro - und Linzer StudentInnen erhalten obendrein mit diesem Ticket Vergünstigungen bei verschiedenen Partnerunternehmen. Die Wiener Verkehrsbetriebe werben inzwischen sogar schon damit, dass die Studierenden dort deutlich weniger bezahlen, als in der Kleinstadt Innsbruck.

Die Einführung des Semestertickets für Studierende war ein Schritt in die richtige Richtung seitens des VVT, jedoch bedarf es noch weiterer Arbeit an Zonen- und Tarifmodel, um die Preislage zu verbessern.

Die ÖH Medizin Innsbruck sieht in diesen Zuständen Handlungsbedarf: Eine Reform der Wohnheimförderungen und eine Verbesserung des VVT-Zonen- und Tarifmodells sind nötig, um das Wohnen und den öffentlichen Verkehr für Studierende weiterhin finanziell tragbar zu gestalten. Durch gezieltes Fördern von Heimbewohnern und öffentlichem Verkehr lässt sich verhindern, dass wuchernde Lebenskosten zum Studienhindernis werden!

 

Hier der Link: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120307_OTS0262/wachsende-lebenskosten-fuer-innsbrucks-studierende

 Eure ÖH Medizin