Mit dem Ziel, die Diagnosefindung zu erleichtern wird anfangs zuerst der Unterschied zwischen den verschiedenen Diagnosen erklärt, sehr eindrücklich fand ich dabei zu lesen, dass es besonders im hausärztlichen Bereich zahlreiche medizinisch nicht erklärbare Symptome gibt, die jedoch nicht auf ein simulieren des Patienten schließen lassen. In einem Balkendiagramm wird nochmal anschaulich die hohe Prozentzahl an nicht organischen Ursachen verdeutlicht. Des Weiteren wird ein guter Überblick über sofort zu behandelnde Diagnosen gegeben. Die Notfalldiagnostik ist gut gegliedert in einer Tabelle aufgeführt, wobei links die klinischen Befunde und rechts die Maßnahmen beschrieben sind. Hierbei könnten besonders für Studenten in den ersten Semestern Begriffe wie „fahriger Puls“ genauer beschrieben werden, denn mit sehr wenig klinischer Erfahrung kann sich ein Student darunter wenig vorstellen und es endet wie sehr oft im Medizinstudium in sturem Auswendiglernen. Auch wird darauf eingegangen, dass es beim stabilen Patienten nicht eine Routineuntersuchung gibt, sondern diese individuell angepasst, und auf die Sinnhaftigkeit überprüft werden soll. Da der klinische Alltag sehr stark von alten, gebrechlichen Personen geprägt ist, sind Tipps im Umgang mit dieser Personengruppe sehr hilfreich.

Das Buch beschreibt sehr gut die Schwierigkeit einen Überblick über die Symptome des Patienten zu bekommen versucht über Wahrscheinlichkeitsanalyse und Mustererkennung einen Überblick über die wichtigsten klinischen Beschwerdebilder zu geben.

Im zweiten Teil wird genauer auf die einzelnen klinischen Symptome wie Dyspnoe, Diarrhö oder Kopfschmerz eingegangen. Zuerst wird ein Überblick über die verschiedenen Differentialdiagnosen gegeben, welche auch sehr gut mit Bildern dargestellt werden. Danach wird ein Schema zur Diagnosestellung beschrieben.

Fazit:

Meiner Meinung besonders in den Anfängen der medizinischen Karriere eine gute Unterstützung um den Überblick zu behalten, sich auf das wichtigste zu beschränken und gleichzeitig nichts zu vergessen. Macleods klinische Diagnosen kann hilfreich sein, allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf ein Schema fixieren. Mit einer gesunden Portion Hausverstand wird dieses Buch den klinischen Alltag sicherlich erleichtern.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Macleods klinische Diagnose
  • Autor: Alan G. Japp, Colin Robertson
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 1. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 402
  • ISBN: 978-3-437-42203-4
  • Preis: 35,00€
  • Datum der Rezension: 02.03.2019
  • RezensentIn: Lisa Strasser