Der Atlas der Anatomie beginnt, wie es auch in Anatomievorlesungen üblich ist, mit Richtungsangaben und Orientierungspunkten am Körper. Danach ist er folgendermaßen nach Körperregionen strukturiert: Von Kopf, über Thorax, Abdomen und Becken bis zu den Extremitäten. Mit seinen 672 Seiten ist der Atlas im Vergleich zu anderen Atlanten (Bsp. Sobotta oder Prometheus) nicht allzu umfangreich, gibt aber dennoch einen guten Überblick über die einzelnen Bereiche des Körpers. Äußerst angenehm ist, dass der Atlas in sich abgeschlossen ist und die relevanten Strukturen in diesem einen Band behandelt. Um sich auf den kleinen Sezierkurs vorzubereiten, finde ich den Atlas jedenfalls äußerst praktisch. Etwa werden zu Beginn eines Muskel-Kapitels an den Knochen sowohl Ursprung als auch Ansatz markiert, was es viel leichter macht, sich einen Überblick zu verschaffen. Es folgen tolle Abbildungen, die jeweils nach einem fixen Schema angeordnet sind. Zu Beginn dreht es sich um die Oberflächenanatomie und die Landmarken am Körper, dann werden die Knochen gezeigt und Muskeln kommen dazu. So werden immer mehr Strukturen in die beschriebene Körperregion gelegt, bis die Region irgendwann komplett ist. Am Ende gibt es häufig noch Übersichtsbilder. Abbildungen, in denen es rein um die Muskulatur geht, sind eher wenige vorhanden. Allerdings sind die Muskeln auf den Abbildungen zu Gefäßen und Nerven auch mit Namen versehen. So können sie trotzdem aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet werden und damit der Verlauf verstanden werden.

Immer wieder, über den Atlas verteilt (häufig am Ende eines jeweiligen Kapitels) sind auch Röntgen- CT- oder Ultraschall-Aufnahmen der zuvor beschriebenen Strukturen zu sehen, um auch einen klinischen Bezug herzustellen. Ich als Zweitsemester kann damit noch nicht allzu viel anfangen, kann mir aber gut vorstellen, dass dies in Zukunft sehr nützlich und lehrreich ist. Zusätzlich gibt es noch rund 100 englisch-sprachige online-Bonusabbildungen. Bei manchen davon sind auch Quiz-Fragen integriert, um sich selbst zu prüfen.

Der Atlas ist meiner Meinung nach sehr schlau organisiert und vermittelt auf verhältnismäßig wenigen Seiten einen guten Gesamtüberblick. Was mir besonders gefällt, ist, dass schwierig zu verstehende Strukturen und Regionen oft zuerst schematisch gezeigt werden. Dadurch wird das Verständnis ungemein gefördert. 

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel:  Atlas der Anatomie
  • Autor: Frank H. Netter
  • Kategorie: Atlas
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 7. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 672
  • ISBN: 978-3-437-41607-1
  • Preis: 94,99 € [D]
  • Datum der Rezension: 19.04.2021
  • RezensentIn: Alexander Klapper, 2. Semester