Als ich dieses Lehrbuch das erste Mal in die Hand genommen habe, drängte sich mir die Frage auf, was daran „Basis“ sein soll: 1200 Seiten dick, ist das ‚Basislehrbuch Innere‘ eines der größeren Bücher in meiner bescheidenen Sammlung. Ob es dennoch am Leitsatz – einen Überblick über das weite Themengebiet der Inneren Medizin zu geben – festhält, verrate ich euch in meiner Rezension:

In 14 Kapiteln behandelt das Buch die verschiedenen inneren Organe, aber auch ‚generalisierte‘ Themen wie  Endokrino-, Hämato- oder Rheumatologie bis hin zu Themen der Prävention und Gesundheitsförderung. Die einzelnen Kapitel werden tiefergehend abgehandelt, als zunächst von mir angenommen. Es werden – teils sehr detailliert – Epidemiologie, Symptome und Therapien vorgestellt. Von Lehrbüchern der Vorklinik bin ich gewohnt, dass ich weitläufige Informationen über Pathomechanismen zu jedem Krankheitsbild vorgesetzt bekomme – damit ist hier Schluss! Man  spürt deutlich, dass das Buch weg von der Vorklinik hin zum klinischen Alltag will.

Die Kapitel des Buches werden von verschiedenen Autoren verfasst – allesamt auf dem eigenen Spezialgebiet durchaus renommiert. Der Lesefluss und die Didaktik leidet etwas unter den teils stärkeren Stilwechseln von Kapitel zu Kapitel, dafür sind die Texte fachlich super. Dennoch hätte ich  mir hier eine bessere Abstimmung der Autoren gewünscht.
Das Design des Buchs gefällt mir sehr gut, auch im Basislehrbuch Innere gibt es die von Elsevier Lehrbüchern bekannten ‚bunten Kästchen‘: Von gelben ‚Prüfungsschwerpunkten‘ am Kapitelanfang, über hellgelben ‚Merke‘-Kästchen bis hin zu blau gehaltenen Praxisbezügen, lockern diese Sturkturen den Fließtext immer wieder auf. Diese Strukturierung sorgt außerdem für einen anständigen Überblickt und hilft, das wesentliche im Auge zu behalten.  Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einem netten Fallbeispiel, welches das gelernte Wissen gleich anwendbar macht – und nebenbei einen Eindruck über innerklinische Abläufe gibt.

Das vermittelte Wissen ist – soweit ich das beurteilen kann – auf einem sehr guten, aktuellen Niveau (Studien von 2015!). Obwohl einige Kapitel etwas schwerer zu lesen sind als andere, konnte ich dem Lerninhalt – auch dank der hübschen Aufmachung und der ‚abwechslungsreichen Umgebung‘ gut folgen. Alles in allem halte ich das Basislehrbuch Innere für einen sehr guten Startpunkt mit ordentlichem Umfang und einigen punkthaften Vertiefungen. Ich finde, das Buch ist insgesamt sein Geld wert.