Im Gegensatz zur letzten Auflage und auch zu Fallbüchern anderer Fachrichtungen hat Elsevier die 4. Auflage mit 30 neuen Fällen deutlich ausgebaut. Das wertet dieses Buch in meinen Augen deutlich auf. In knapp 350 Seiten präsentiert das Buch gängige Fallbeispiele, die einem tatsächlich auch einmal auf einer normalen Inneren-Station begegnen können und versucht die wichtigsten Bereiche der Inneren Medizin so abzudecken. Ein 3-teiliges Inhaltsverzeichnis nach Symptomen, Diagnosen und Organsystemen ermöglicht es einem, sehr schnell die gewünschten Bereiche im Buch zu finden. Jeder Fall wird dabei in 4 Seiten abgehandelt: Auf der erste Seite befindet sich die Fallbeschreibung und 5 bis 6 dazugehörige Fragen. Die restlichen 3 Seiten dienen dazu, die zuvor gestellten Fragen in angemessener Länge zu beantworten. Mich erinnert das Konzept an die POL (= problemorientiertes Lernen)-Lehrveranstaltungen an unserer Uni, ein didaktisches Konzept, dass mir persönlich sehr gut gefällt. Dem zu lernenden Stoff wird dadurch Leben eingehaucht, er wird für den Studenten so viel wichtiger und bleibt in weiterer Folge auch viel besser hängen.

Beim Durchlesen der Fallbeschreibungen findet man meist genug Hinweise, um drauf zu kommen, wohin die Reise gehen soll. Manchmal verrät aber auch schon die Überschrift, um welches Krankheitsbild es sich wahrscheinlich handelt. Im Anschluss kann man versuchen, die darunter stehenden Fragen für sich selbst zu beantworten. Sehr gut gefällt mir, dass die Fragen in der Regel für die Praxis relevant sind und nicht nach irgendwelchen kleinen Details, die man vielleicht irgendwo in einer Klammer mal gelesen hat, fragen. In den Antworttexten liegt in meinen Augen die Stärke des Buches verglichen mit anderen Lernmedien: Wenn man beispielsweise in Amboss Fälle beantwortet, erhält man oft nur kurze Zusatzinformationen zu den Antwortmöglichkeiten. Dieses Buch liefert hingegen ausführliche Antworten, mit denen man den für den Fall relevanten Stoff lernen kann bzw. wiederholt. Natürlich kann man von einem Fallbuch aber nicht erwarten, sämtliche Inhalte eines Faches zu beinhalten. Ich würde deshalb empfehlen, es ergänzend zu einem Standardlehrbuch der Inneren Medizin zu verwenden.

Fazit:

Es ist für mich ideal geeignet zur Vorbereitung für eine Famulatur, das KPJ, oder auch für den Turnus. Man merkt sehr schnell, wo die eigenen Lücken sind und wo man vielleicht noch einmal etwas nachlesen sollte.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel:  80 Fälle Innere Medizin: Aus Klinik und Praxis
  • Autor: Torben Pottgießer, Elisabeth Schorb, Stefanie Ophoven
  • Kategorie: Sonstiges
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 4. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 360
  • ISBN: 978-3437426544
  • Preis: 35,00€
  • Datum der Rezension: 13.10.2020
  • Rezensent: Simon Mösenbacher

 

Das Buch Checkliste Neonatologie von Orsolya Genzel-Boroviczény und Reinhard Roos ist ein kompaktes und dennoch sehr umfangreiches Werk der Neonatologie, welches der Breite des Fachs sehr gut gerecht werden kann. Es wird in 5 Bereiche unterteilt: Grundlagen, Leitsymptome und Notfälle, Versorgung gesunder und kranker Neu- und Frühgeborener, Reanimation und Pharmakologie sowie Anhang. Im ersten Kapitel Grundlagen werden Begrifflichkeiten definiert, Arbeitstechniken (wie z.B. Intubation, Thoraxdrainage beim Neugeborenen) und bildgebende Verfahren erläutert sowie Ratschläge zur Betreuung der Eltern erteilt. Insbesondere der letzte Unterteil ist meines Erachtens nach besonders wertvoll, da dies Inhalte sind, die man an der Universität in der Form nicht explizit beigebracht bekommt. Unter anderem wird hierbei auf den Umgang mit den Eltern bei Todesfällen des Neu- oder Frühgeborenen eingegangen, wobei man sehr gut merkt, wie viel Erfahrungsschatz hier drinsteckt, was nicht nur interessant zu lesen ist, aber auch in der klinischen Realität ein schwieriges Thema darstellt, wodurch die Lektüre dieses Buches eine Stütze in der Praxis sein kann. Im zweiten Kapitel Leitsymptome und Notfälle wird jeweils kurz die Pathophysiologie des jeweiligen Symptoms/Krankheitsbildes erläutert, ehe auf Diagnostik und Therapie eingegangen wird. Im Kapitel „Versorgung gesunde rund kranker Neu- und Frühgeborener“ werden nach den rein neonatologischen Themen (Frühgeburtlichkeit, Geburtstraumen) den Fächern nach (Infektiologie, Kardiologie, Endokrinologie, Nephrologie, Kinderchirurgie etc.) die relevanten Krankheitsbilder gebracht und in verständlichem und prägnantem Stil erklärt. Immer wieder werden Inhalte durch schemenhafte Abbildungen oder Bilder (z.B. Schädelsono) ergänzt, was zu einem noch besseren Verständnis beiträgt. Im Kapitel Reanimation und Pharmakologie wird nach dem ABCDE-Schema die Neugeborenenreanimation illustriert sowie auch die neonatologisch relevanten Medikamente eingegangen. Besonders hilfreich sind hierbei die „Hinweise“- und „Cave“-Ergänzungen seitens der Autoren, welche auf Besonderheiten im Umgang mit dem jeweiligen Medikament hinweisen. Zudem gibt das Buch auch eine Übersicht über die Dosierung der Medikamente bei Frühgeborenen. Das Buch schließt mit Perzentilenkurven, Beatmungsprotokollen und Normalwerten im Labor als Anhang ab. Besonders sympathisch finde ich ganz am Ende des Buches die „10 Gebote der Sauerstoffgabe“, welche prägnant die wichtigsten Punkte im Umgang mit dem wohl am häufigsten verabreichten Medikament in der Neonatologie darstellen.

 

Fazit:

Alles in allem ein sehr umfangreiches Werk in kompakter Ausführung. Zum (Erst-)Lernen der Neonatologie ist es wohl nur bedingt geeignet, wobei dies wohl auch nicht die Absicht dieses Buches ist. Für diejenigen, die bereits eine Wissensbasis haben eine ausgezeichnete Möglichkeit, Inhalte aufzufrischen und zu wiederholen, und ansonsten als Begleiter in der Klinik in pädiatrisch/neonatologischer Famulatur bzw. PJ sowie als Arzt/Ärztin im klinischen Alltag ein sehr brauchbares und wertvolles Buch, welches gut in die Kitteltasche passt und aufgrund der Breite ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

 

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Checkliste Neonatologie 
  • Autor: Orsolya Genzel-Boroviczény, Reinhard Roos
  • Kategorie: Sonstiges
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 6. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 489 Seiten
  • ISBN: 978-3-13-242555-2
  • Preis: 41,99€
  • Datum der Rezension: 08.03.2021
  • RezensentIn: Filipp Sokolovski

 

 

 

 

Der bei uns in Innsbruck liebevoll als „dritter Platzer“ bezeichnete Neuroanatomie-Taschenatlas von Kahle und Frotscher aus der dreibändigen Reihe der Anatomie-Taschenatlanten hat ebenso wie seine Brüder und Schwestern „Bewegungsapparat“ von Prof. Platzer und „Innere Organe“ von Prof. Fritsch eine Überarbeitung und somit neue Auflage gegönnt bekommen und kam nun nach Homburg, wo sich Frank Schmitz seiner annahm.

Ebenso wie die gewohnten Taschenatlanten ist auch „der Kahle“ mit einer Seite Text und einer Seite übersichtlicher Abbildungen aufgebaut. Es beginnt mit einer Einleitung zu Nervenanatomie und -physiologie sowie einem PNS-Kapitel, ehe ähnlich zur Anatomievorlesung von Prof. Klimaschewski die einzelnen ZNS-Abschnitte von unten nach oben – Rückenmark – Hirnstamm – Kleinhirn – Zwischenhirn – Endhirn – behandelt werden, und danach werden Gefäß- und Liquorsystem, vegetatives Nervensystem, funktionelle Systeme (wie die Pyramidenbahn oder die (Golgi-)Sehnenorgane), und zum Schluss noch Auge und Ohr besprochen. In gewohnt prägnanter Form werden die Inhalte beschrieben, und die akkuraten Abbildungen helfen dabei, eine gute Vorstellung sowie ein gutes Verständnis über die durchaus etwas abstrakte Materie der Neuroanatomie zu erlangen. Bei den Bildern handelt es sich wie bei den anderen beiden Teilen der Taschenatlas-Serie um schematische Abbildungen, welche sehr übersichtlich und nicht überladen gestaltet und beschriftet sind. Es eignet sich somit sowohl zum Erlernen der Basics der Neuroanatomie im Rahmen von Sezierkurs und Prüfungsvorbereitung als auch zum Nachschlagen von neuroanatomischem Wissen als Grundlage für klinische Fächer.

Fazit:

Alles in allem eine gelungene Neuauflage des Neuroanatomie-Taschenatlas und eine willkommene Ergänzung zu den beiden anderen Teilen der Taschenatlas-Reihe. Sowohl zum Erlernen der Basics der Neuroanatomie als auch zum Nachschlagen einigt sich dieses Werk meiner Meinung nach sehr gut. Summa summarum ein sehr kompaktes Buch, welches viel Inhalt auf wenig Platz unterbringt, zu einem adäquaten Preis.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Taschenatlas Anatomie Band 3 – Nervensystem und Sinnesorgane   
  • Autor: Werner Kahle, Michael Frotscher, Frank Schmit
  • Kategorie: Sonstiges
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 12. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 401 Seiten
  • ISBN: 978-3-13-242266-7
  • Preis: 41,99€
  • Datum der Rezension: 08.03.2021
  • RezensentIn: Filipp Sokolovski

Das Buch „Psychiatrie und Psychotherapie“ der Thieme-Reihe „Checkliste“ präsentiert sich im schlanken Design für die Kitteltasche im abwaschbaren Umschlag.
In Checklisten-Manier unterteilt sich das Büchlein in vier farblich getrennte Teile. Während sich der graue Teil auf knapp 65 Seiten mit psychiatrischer und somatischer Diagnostik beschäftigt, dreht sich der grüne Teil auf 32 Seiten um die Leitsymptome im Einzelnen. Der blaue Teil stellt auf 197 Seiten in 9 Kapiteln das Repertoire der psychiatrischen Krankheitsbilder dar. Von affektiven Störungen über psychiatrische Notfälle bis zur Schizophrenie findet hier alles seinen Platz. Der rote und somit letzte Teil beinhaltet auf 109 Seiten die Themen Therapie und Forensik. Anschließend gibt es noch einen Anhang, in dem sich Tabellen zu Medikamenten befinden.
Das Layout ist nüchtern und klar aufgebaut. Speziell im Diagnostik- und Medikamententeil wurden zur Übersichtlichkeit viele Tabellen eingefügt, andere Grafiken finden sich in diesem Werk kaum.
Aufgebaut ist das Buch eher in Form von Stichpunkten als von langen Sätzen. Beispielsweise verfolgt der blaue Krankheitsbilderteil dem Schema Grundlagen → Klinik → Diagnostik → Differenzialdiagnose → Therapie → Verlauf und Prognose mit jeweils stichpunktartigen Informationen. Besonders in diesem Anteil finde ich den Aufbau sehr gelungen.
Sprachlich ist es kein Anfängerbuch. Viele psychiatrische Fachbegriffe gelten als vorausgesetzt. Da dieses Buch aber nicht den Anspruch eines Lehrbuches hat, ist dies nicht negativ zu konnotieren. Lediglich ist es damit nicht unbedingt zur KMP-Vorbereitung geeignet.
So, nun das große Manko: mir gefällt der starre Einband leider überhaupt nicht. Durch ihn ist es nicht möglich, das Buch aufgeschlagen hinzulegen. Dieses Buch verlangt nach zwei Händen, die es offenhalten - alternativ einer sehr großen Hand mit flexiblen Fingern. Außerdem fühlen sich die Seiten sehr dünn an (gut, irgendwie muss man 486 Seiten plus Einband auf 1,5 cm pressen), sodass man beim Blättern schon aufpassen muss nicht versehentlich einen Riss in eine Seite zu reißen. Dieses Phänomen haben aber wohl alle Checkliste-Bücher, nicht nur dieses.Fazit:
Das Buch „Checkliste – Psychiatrie und Psychotherapie“ richtet sich an Kittelträger:innen, die darin schnell eine Therapieempfehlung oder ein diagnostisches Kriterium nachblättern möchten. Dafür hat es sicherlich seine Berechtigung.
Zur Prüfungsvorbereitung des Medizinstudierenden halte ich es für wenig geeignet, da gibt es bessere Alternativen auf dem Markt. Sollte allerdings eine ausgiebige Famulatur oder ein KPJ-Modul auf der Psychiatrie geplant sein, lässt sich mit dem Werk sicher Eindruck schinden.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Checkliste – Psycahtrie und Psychotherapie
  • Autor: Theo R. Payk, Martin Brüne
  • Kategorie: Sonstiges
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 7. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 486
  • ISBN: 978-3-13-240668-1
  • Preis: 49,40€ [D]
  • Datum der Rezension: 07.01.2021
  • RezensentIn: Christine Schmidt

Der Taschenatlas Anästhesie ist ein ausführliches Buch im Taschenformat mit allen relevanten Informationen in übersichtlich aufgebauten Kapiteln. Eingangs werden die Grundlagen der Narkose mit einem kurzen und prägnanten Überblick über die Neuroanatomie und Pharmakologie besprochen, sowie die korrekte Durchführung einer Risikoanamnese. Dann wird die Prämedikation erklärt und eine detaillierte Übersicht über die verwendeten Pharmaka gegeben, im Anschluss dann der Ablauf und die verschiedenen Möglichkeiten der Atemwegssicherung und die Hilfsmittel zu deren Etablierung vorgestellt. Im Kapitel „Narkosebeatmung“ werden erst die verschiedenen Komponenten der Respiratoren vorgestellt, bevor dann auf die Beatmungsformen eingegangenen wird. Auch die Auswirkungen auf die Lunge und anderen Organsysteme werden gezeigt. Immer wieder werden auch wichtige Hinweise zu möglichen Komplikationen und Begleiterscheinungen gegeben, denen jedoch im Anschluss an den Hauptteil (Monitoring und perioperatives Verfahren) auch noch ein ganzes Kapitel gewidmet wird, inklusive eigenem Kapitel über CPR. Nach einem kurzen Einblick in die diversen Varianten der Gefäßzugänge kommt der Hauptteil selbst. Dieser gliedert sich in die Bereiche Kardiopulmonale Funktion, ZNS, Elektrolythaushalt sowie die Auswirkung der Narkose auf deren Funktion und Blutprodukte/Transfusionen. Auch auf die verschiedenen Lagerungsmöglichkeiten mit entsprechenden Adaptionen des anästhesiologischen Verfahrens wird eingegangen, sowie auf Durchführung eines lokalen „Blocks“. Zum Abschluss wird die post-operative Versorgung dargestellt, auch hier wieder übersichtlich in verschiedene Bereiche gegliedert. Im Anhang finden sich diverse Tabellen zu Organfunktionen, die wichtigsten Laborparameter und Dosierungstabellen sowie ein Abkürzungsverzeichnis. Alle Kapitel sind zum Verständnis mit Farbtafeln, sowie Fotos ergänzt; diese befinden sich immer auf derselben Seite wie die zugehörige Information, somit hat man kein unnötiges Herumblättern.
Fazit: Meiner Meinung nach ist dieses Buch nicht nur für Interessenten der Anästhesie sehr hilfreich, sondern durch die Darstellung von Abweichungen von der Homöostase fast aller Organe auch für alle anderen im klinischen Alltag Tätige. Alles in allem sind die Vielzahl Informationen sehr übersichtlich dargestellt, auch einzelne Informationen lassen sich innerhalb der Kapitel schnell auffinden. Des Weiteren befindet sich vorne im Heft ein Code für den Zugang zur Onlineversion – somit kann man das Buch auch im Klinikalltag nutzen.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Taschenatlas Anästhesie
  • Autor: Norbert Roewer
  • Kategorie:Taschenatlas
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 2. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 420
  • ISBN: 978-3-13-240374-1
  • Preis: 49,99€
  • Datum der Rezension: 10.05.2019
  • RezensentIn: Florian Gschoßmann

Das Buch „Atmen – Atemhilfen“ behandelt auf knapp 600 Seiten alles, was man über die Atemphysiologie, die Lungenfunktion und die verschiedenen Beatmungsmöglichkeiten im Bereich der Anästhesie wissen möchte.
Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die 15 Kapitel. Angefangen mit den Klassikern Anatomie und (Patho-) Physiologie, folgen sogleich vier Kapitel, die sich um das Thema Beatmung drehen. Hierbei werden verschiedene maschinelle Atemhilfen und deren Nebenwirkungen sowie die nachfolgende Entwöhnung vom Respirator präsentiert.
In den nächsten Kapiteln stehen Behandlungsstrategien bei verschiedenen Erkrankungsbildern und Sonderfällen (u.a. pädiatrischen Fälle) im Mittelpunkt. Im letzten Kapitel wird die Funktionsweise eines Beatmungsgerätes vorgestellt.
Im bekannten Thieme-Style gibt jedes Kapitel viele Aufteilungen in Unterkapitel her, stets ergänzt durch Merke/-Info-/Praxis- und Cave-Kästchen. Außerdem endet jedes Kapitel mit dem Punkt „Weiterführende Literatur“, sodass die Verbindung zur weiteren Informationsaneignung bereits hier geschlagen wird.
Das Layout überzeugt durch den klaren Aufbau in wiederkehrenden Mustern. Wie wir es von Thieme gewohnt sind, finden sich auch in diesem Buch viele Tabellen, mit z.B. Klassifikationen von Erkrankungen, die den Text anschaulich darstellen oder zusammenfassen sollen. Ergänzt und erklärt wird das Geschriebene mithilfe von 367 farblichen Abbildungen.
Die Sprache ist klar und deutlich gehalten. So kann sie leicht auch von Studierenden verstanden werden, die sich zuvor noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben oder am Anfang des Studiums stehen.Positiv hervorzuheben sind die häufig integrierten Praxiskästchen. Dort finden sich konkrete Empfehlungen zur Durchführung und Therapievorschläge, sowie kleine Rechenbeispiele. Diese ziehen die Verbindung von Theorie zur Arbeit in der Klinik und dem (späteren) Berufsalltag.
Fazit:
Obwohl ich das Buch für sehr lesenswert und interessant gestaltet halte, übersteigt der Inhalt meines Erachtens den Stoff, den sich der Ottonormal-Medizinstudierende aneignen muss. Durch die Fülle an detailreichen Informationen ist es viel eher für die Vorbereitung zur Facharztprüfung geeignet, sowie als Nachschlagewerk auf der Intensivstation. Wessen Herz aber schon jetzt stark für die Anästhesiologie und Intensivmedizin oder auch Pulmologie und Kardiologie schlägt, dem wird dieses Buch sicherlich gut gefallen.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Atmen – Atemhilfen: Atemphysiologie und Beatmungstechnik
  • Autor: Wolfgang Oczenski
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 10., überarbeitete und erweiterte Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 580
  • ISBN: 978-3-13-137610-7
  • Preis: 94,60€ [D]
  • Datum der Rezension: 01.03.2020
  • RezensentIn: Christine Schmidt

Das Infektiobuch Band 2 befasst sich mit vier Themenbereichen: Reiseerkrankungen, Gastro, Pneumo und Kardio. (Zur Erinnerung: In Band 1 konnte man sich mit Pädiatrie, Neuro, Auge und STDs auseinandersetzen)

Zu Beginn des Buches befindet sich eine An- & Einleitung, in der erklärt wird, was Meditricks überhaupt sind und wie diese aufgebaut werden. Dabei fallen Begriffe wie „Gedächtnispalast“ und „Wissensnetz“, von denen der ein oder andere bestimmt schon gehört hat.

Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein Lehrbuch und ersetzt demnach nicht die Arbeit sich mit den einzelnen Viren, Bakterien, Würmern oder sonstigem auseinanderzusetzen. Wenn man sich dann aber mit den einzelnen Themen schon etwas auskennt, kann man sich durch die kreativ gestalteten „Comics“ die einzelnen Informationen sehr schnell merken und sie bleiben einem durch die witzigen Bilder auch länger im Gedächtnis.

Am Anfang eines Kapitels befindet sich nochmal eine kurze Übersicht, welche Meditricks einen die nächsten Seiten erwarten werden. Zu jedem Bild gibt es zuerst einen kurzen Einstieg in die Geschichte und dann werden der Reihe nach die Punkte „Allgemeines“, „Vorkommen“, „Übertragung“, „Klinik“, „Diagnostik“, „Therapie“ und „Prävention“ erklärt und jeweils mit einem Detail in dem Bild verknüpft. Hierbei steht zum Beispiel das Riff um die Badewanne für Rifampicin, das bei der TBc-Therapie eine wichtige Rolle spielt.

Nach jeweils zwei Meditricks folgt ein kurzes Quiz mit je 7 Fragen, die meist dazu dienen die Einzelheiten des Bildes mit den erklärten Informationen zu verknüpfen.

Außerdem sind zusammenhängende Meditricks über Lernstränge miteinander verbunden, sodass sich gut Gemeinsamkeiten erkennen lassen.

Fazit:

Für alle unter uns, die sich sonst vielleicht selbst Merkbildchen malen, Geschichten ausdenken oder sonst ihre kreative Ader zum Lernen nutzen, sind die Meditricks eine sehr gute Möglichkeit sich die komplexen Krankheitsbilder einzuprägen.

In meinem Fall sind die Meditricks eine große Hilfe, da ich mir sonst immer selbst die verrücktesten Merksprüche überlegt und speziell während Anatomie auch sehr bunt bemalte Arme und Merkbildchen hatte. Die Meditricks sind eine angenehme Möglichkeit zu lernen, da schon nach einmaligem Lesen einiges im Gedächtnis bleibt.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Infektiobuch – Klinische Infektiologie und Mikrobiologie Band 2
  • Autoren: Miriam Seifert, Paul von Pellnitz, Jenny Groten
  • Kategorie: Repetitorium
  • Verlag: Meditricks
  • Auflage: 1. Auflage
  • Umfang(Seitenanzahl): 184
  • ISBN: 978-3946486121
  • Preis: 39 €
  • Datum der Rezension: 20.02.2019
  • RezensentIn: Ulrike Hefele