Band 1:
Der Anatomie Lernatlas Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem (Band 1) von Thieme ist in der Medizinwelt allbekannt. Nicht nur für seinen stolzen Preis von rund 90 Euro (Stand Dezember 2018) oder für sein sattes Volumen von 632 Seiten, sondern auch für seine eindrucksvollen Abbildungen sowie kurzen, dafür aber mit didaktisch perfekt darauf abgestimmten Erläuterungen. Jene können sehr hilfreich sein, um einem bestehenden theoretischen Grundwissen mit erweiternden Abbildungen umfangreichere Struktur zu verleihen oder sich mit den Informationen, die sich auf das wichtigste beschränken, erstmal ein Basiswissen anzueignen. Sehr entgegenkommend ist der Aufbau des Anatomieatlas, der das anatomische Wissen auf doppelseitigen Einheiten darstellt. Auch die Gliederung des Lernatlas macht einen eventuell bevorstehenden Prüfungsstoff überschaubarer und wird eingeteilt in: Allgemeine Anatomie, Rumpfwand, obere und untere Extremität sowie Anhang. Hierbei umfasst es die komplette klinischmakroskopische Anatomie, Krankheitsbilder, die sich durch anatomische Verhältnisse erklären lassen (z.B. das Krankheitsbild der Arthrose), prüfungsrelevante Fakten, sowie fächerübergreifendes Wissen beispielsweise aus der Physiologie oder Entwicklungsgeschichte, wenn es für ein Verständnis sinnvoll wird. Der Prometheus erscheint in seiner 5. Auflage mit inhaltlichen Überarbeitungen, sowie einem kostenlosen Online-Zugang zur eRef (Zugang zu online Versionen des Repertoires von Thieme). Die Autoren haben mit der 5. Auflage des Prometheus wiedermal einen wunderbaren sowie beeindruckenden Lernatlas angefertigt, der sich nicht nur hervorragend für die Erweiterung der bildlichen Vorstellung, sowie Orientierung im menschlichen Körper eignet, sondern meiner Meinung nach - in einer persönlichen medizinischen Fachbibliothek einen eindrucksvollen Anatomieatlas darstellt und somit auf keinen Fall fehlen darf.

 

Band 2:
Der Prometheus gilt seit langer Zeit als Standardwerk der Anatomieatlanten im deutschsprachigen Raum. Auch die fünfte Auflage dieser Reihe bietet wieder detailgetreue und übersichtliche Abbildungen zur Anatomie des menschlichen Körpers. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass es sich dabei um Zeichnungen und idealisierte Darstellungen, nicht um Fotographien tatsächlicher anatomischer Präparate handelt, welche natürlich mehr der Realität entsprechen. Dies ist jedoch vor allem hilfreich, um sich fundierte anatomische Kenntnisse anzueignen, die oft am Präparat nur schwer zu erkennen sind und durch solche Zeichnungen besser dargestellt werden können. Auch die Zusatzinformationen, die man auf jeder Seite zu jeder anatomischen Struktur findet helfen dabei, sich ein umfassendes Wissen über die menschliche Anatomie anzueignen.Der zweite Band behandelt die „Inneren Organe“. Dort findet man also Abbildungen zum Herzen, der
Lunge, sowie der Bauch- und Beckenorganen, außerdem von den zugehörigen Leitungsbahnen.
Hilfreich ist hier vor allem, dass die Organe aus verschiedenen Blickwinkeln und Schichten dargestellt
sind, was bei Organen wie dem Herzen, bei dem jede Seite ihre eigenen Strukturen aufweist,
unentbehrlich ist. Auch komplexe Gebilde aus verschiedenen Organen, Faszien und Muskelschichten
wie der Beckenboden werden hier verständlich und übersichtlich dargestellt. Auch hier sind die
struktureierten Zeichnungen und modellhafte Darstellungen sehr hilfreich zur Vorstellung der vielen
komplizierten Strukturen im menschlichen Körper. Die zusätzlichen Informationstexte auf jeder Seite
sind oft sehr hilfreich und liefern wichtige und interessante Informationen über Histologie und
Funktion der verschiedenen Organe. Neben den Abbildungen sind auch einige Röntgen und
Ultraschall Bilder aufgeführt, welche die gegebenen Informationen gut verdeutlichen. Die
Übersichtstabellen liefern eine gute Zusammenfassung wichtiger Informationen. Auch verschiedene
Schaubilder und Diagramme helfen einem, komplizierte Inhalte zu verstehen.

 

Band 3:
Der Lernatlas der Anatomie „Kopf, Hals und Neuroanatomie“ ist der dritte Teil der
PrometheusTrilogie. Wie auch in den ersten beiden Bänden „Allgemeine Anatomie und
Bewegungssystem“ und „Innere Organe“ sind die Abbildungen strukturiert, einprägsam und mit
passenden Erläuterungen verständlich erklärt. Für alle, die gerne Ordnung und Struktur beim Lernen
haben, ist dies hier durch Tabellen, Bilder und Mindmaps auf einen Blick zusammengefasst.
Zusammenhänge und sich beeinflussende Funktionen des Körpers werden auf einer Seite strukturiert
dargestellt und zeigen einen guten Überblick zu Systematiken im Körper. Das Buch ist in drei
Abschnitte gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem anatomischen Aufbau, Organen und
Leitungsbahnen sowie mit der Topografie von Kopf und Hals. Der zweite Abschnitt zeigt die
Grundzüge der Neuroanatomie auf und wird mit klinischen Bezügen ergänzt. Vor allem in diesem
Kapitel gibt es viele Mindmaps und Tabellen, die die Zusammenhänge und Funktionen gut
verständlich und mit verschiedenen Farben erläutern. Im letzten Teil dreht sich alles um das zentrale
Nervensystem.
Ein wertvoller Zusatz ist der Online-Zugang zu dem Buch, da es doch recht viel wiegt und man mit der
Online Version problemlos von unterwegs aus lernen kann, ohne den schweren Atlas mitschleppen
zu müssen.


Poster:
Die lebensgroßen Thieme Prometheus-Poster aller Muskeln und Knochen des Menschen von der
Vorderseite und Hinterseite des Körpers inklusive Beschriftungen bieten einen schönen Überblick
über die Anatomie. Die Beschriftung ist relativ klein, das bedeutet man muss nahe an die Poster
rangehen um gut lesen zu können. Selbstverständlich bilden die zwei Muskelposter nicht alle
Muskeln des Menschen ab, aber der Großteil der Muskeln sind abgebildet und beschriftet. Die
Muskeln sind gut gegliedert in tiefe und oberflächliche Muskeln (rechts/links vom Poster).


Via medici:
Als ich angefangen habe Via medici zu verwenden war ich doch eher skeptisch, was die online
Lernplattform anging. Tatsächlich gibt es einige Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Einer dieser
Vorteile ist, dass man theoretisch überall Zugriff auf sämtliche Thieme Bücher hat - ob Zuhause amComputer oder unterwegs am Handy. Besonders nützlich fand ich, dass die Menge an Informationen reguliert werden kann, je nach dem wie stark man sich mit einzelnen Themen beschäftigen will. Via medici bietet noch einige andere Funktionen wie zum Beispiel Artikel rund um Studium und Beruf, Lernvideos oder eine eingebaute Notizfunktion. Natürlich gibt es auch Fragen anhand derer man sein Wissen abprüfen kann. Da das ganze System aber eher an den Studiengängen in Deutschland orientiert ist, war die Zusammenstellung der Fragen für meine Zwecke meist nicht sonderlich zielführend. Auch wenn es möglich ist einen individuellen Fragenkatalog zusammenzustellen, fand ich, dass die Kreuzfunktion zum Wiederholen zwar ganz nett, aber zum intensiven Lernen für österreichische StudentInnen doch eher ungeeignet war. Generell hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten mich zurechtzufinden, was die Lerninhalte anging, da es teilweise (vor allem am Handy) doch etwas unübersichtlich war. Was zwar eine gute Idee, aber für österreichische MedizinstudentInnen weniger relevant, ist die Lernplan-Funktion für die Staatsexamen, wie zum Beispiel das Physikum.


Fazit:
Meiner Meinung nach überzeugen vor allem die großen Abbildungen in den Atlanten, die ein Lernen und eventuelles späteres Auffrischen der Anatomie des Menschlichen Körpers versüßen. Somit handelt es sich beim Kauf dieses Pakets nicht nur um eine reine Ausgabe, sondern um eine Investition in die medizinische Laufbahn. Vor allem beim Lernen von neuen Inhalten ist das Programm via medici sehr hilfreich, da man quasi alle Bücher, die man braucht an einem Ort gesammelt hat. Da aber viele Funktionen für jemanden, der in Österreich studiert nicht optimal sind, liegt es an jedem selbst, einzuschätzen ob es das Geld wert ist.

 

Weitere Informationen:

  • Titel: PROMETHEUS LernPaket Anatomie
  • Autor: Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher
  • Kategorie: Lern-Paket
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 5
  • Umfang(Seitenanzahl): 1778 Seiten
  • ISBN: 9783132433281
  • Preis: 210,00 €
  • Datum der Rezension: 28.02.2019
  • Rezensenten: Matthias Gartner, Ishita Srivastava, Michelle Negle, Angelika Bauer, Judith Staffler

1. Kurzbeschreibung
Das in deutscher Sprache verfasste Taschenbuch „Fallbuch Neurologie“ (4. Auflage, Mai 2018) von Roland Gerlach und Andreas Bickel beschreibt 100 echte neurologische Krankheitsgeschichten aus dem klinischen Alltag. Darunter sind auch ein paar seltenere Fallbeispiele angeführt, die über das Basiswissen hinausgehen.

2. Inhalt
Das Fachbuch beschränkt sich auf 384 Seiten und wird durch ein vierfarbiges Layout in seinem Inhalt gegliedert. Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis nach Themen und einem Inhaltsverzeichnis nach Diagnosen. Die 100 Fälle und die dazu gehörenden Fragen und Abbildungen umfassen jeweils eine Seite, sodass das Wissen zum jeweiligen Thema überprüft werden kann. Danach folgt der chronologisch angeordnete Lösungsteil mit Antworten und Kommentaren, die dem Leser nochmals einen Überblick über das beschriebene Krankheitsbild verschaffen. Im Anhang findet man noch Normwerte und Referenzbereiche, Klassifikationssysteme, eine Skala zur Quantifizierung der Muskelkraft, eine Expanded Disability Status Scale, eine Mini-Mental State und ein Sachverzeichnis. Die jeweiligen Fälle werden problemorientiert dargestellt: Es wird auf Symptomatik, Diagnostik und Differentialdiagnostik, Prognose und leitliniengerechte Therapie, jedoch weniger auf die Pathogenese der Erkrankung eingegangen. Zudem wird der Text durch hilfreiche Grafiken und radiologische Abbildungen unterstützt und die schwierigen Fälle werden eigens markiert.

3. Zielgruppe
Das Buch richtet sich an Medizinstudent(inn)en ab dem 6. Semester (Neurologie-Modul), die sich für eine Famulatur auf der Neurologie einlesen möchten, aber auch an alle anderen Neurologieinteressierten, die anhand von klinischen Fällen die neurologische Diagnostik vertiefen möchten.

4. Fazit
Das Buch enthält viele Abbildungen, die die Fälle lebendig machen. Die Antworten und Kommentare sind ausführlich und in studentenfreundlicher Sprache geschrieben, so dass der Weg zur Diagnosestellung unkompliziert dargelegt wird. Es ist ein spannendes und praxisnahes Buch, wodurch man dazu verleitet wird, die eigenen Kenntnisse zu überprüfen und zu erweitern.

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Fallbuch Neurologie
  • Autor: Roland Gerlach, Andreas Bickel
  • Kategorie: Fallbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2018
  • Umfang (Seitenanzahl): 384 Seiten
  • ISBN: 9783132417366
  • Preis: 51,40 Euro
  • Datum der Rezension: Juli 2019
  • RezensentIn: Elena Senoner

Diese Rezension betrifft das Buch Fachsprache Medizin im Schnellkurs in seiner 5.Auflage geschrieben von Axel Karenberg und gedruckt von Schattauer.

Mir hat gut gefallen wie das Buch für alle Kenntnisniveaus geeignet ist. Für einen Student, der gerade noch mit dem Studium anfängt, bis zum praktizierenden Arzt ist das Buch verständlich und interessant.

Die Exkurse bringen immer den Spaß wieder in den eigentlich sehr trockenen Themen, die das Buch deckt. Eine Sache, die genau da praktisch wäre, die aber in dem Buch nicht vorhanden ist wäre eine kurze Zusammenfassung von den Wichtigsten Punkten am Ende von jedem Kapitel, auch für jemanden wie ein Arzt, der nur nochmal schnell darüber blicken möchte. Auch nur nochmal mit dem wichtigsten zu merkenden Begriffen kurz zusammengefasst.

Ich habe die Nutzung der Färbung von bestimmten Wörtern im Text im Verlauf des Buches nicht ganz verstanden und dazu auch am Anfang des Buches in der Einführung keine Definition oder Erklärung gefunden.

Die Nutzung von Bildern könnte angepasst werden. Die haben z.B. auf S.117 ein Bild eingefügt, wo sie die Anatomie des Gehirns knapp beschreiben. Ich verstehe, dass sie aus finanziellen Gründen nur begrenzt Bilder hinzufügen können und deshalb würde ich raten ein solches Bild wo nur die paar Hauptlappen des Gehirns beschrieben sind mit einer Bildaufnahme einer Krankheit zu ersetzen wie sie es z.B. auf S.181 gemacht haben mit den CT Aufnahmen einer intrakraniellen Blutung da diese viel interessanter sind und auch eine bessere Lernhilfe sind die zu lernende Begriffe zu merken da man einen passenden Bild zur Krankheit hat.

Eine weitere Sache, die mir sehr gut gefallen hat, ist wie sie zur deutschen Aussprache der lateinischen Begriffe noch dazu die englischen aufgelistet haben. Das ist für mich ein entscheidender Faktor beim Kauf dieses Buches, da ich so sehr schnell und einfach die grobe Medizinische Terminologie auf Englisch erlenen kann, wofür man im Studium nicht immer so viel Zeit hat.

Die Übungen am Ende von den Kapiteln haben mir gut gefallen, besonders die Wiederholungen in ,,amerikanischer Form‘‘. Davon können sie gerne auch mehr machen.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Fachsprache Medizin im Schnellkurs
  • Autor: Axel Karenberg
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Schattauer
  • Auflage: 5
  • Umfang(Seitenanzahl): 304
  • ISBN: 978-3794532346
  • Preis: 29,99 €
  • Datum der Rezension: 07.05.2019
  • RezensentIn: Karl-Éric Metzger

Der 1. Eindruck des Buches ist, durch seine schlichte und moderne Gestaltung, sehr gut. Es hat den typischen Thieme-Kurzlehrbuch-Aufbau, das Inhaltsverzeichnis ist sehr übersichtlich und auch am Anfang jedes Kapitels, werden noch einmal die jeweiligen Unterpunkte aufgezählt. Im Text werden Überschriften und Schlagwörter farblich und fettgedruckt hervorgehoben, dass aber das eigene Markieren durch Leuchtfarbstifte nicht behindert. Die Texte werden durch viele anschauliche Bilder ergänzt. Leider sind diese manchmal etwas klein, im Rahmen eines Kurzlehrbuches trotzdem durchaus ausreichend.

Das Buch umfasst insgesamt 351 Seiten und ist in 23. Kapitel plus Sachverzeichnis gegliedert. Die ersten drei Kapitel beschäftigen sich mit den anatomischen, physiologischen und immunologischen Grundlagen der Haut sowie Grundwissen zu Diagnostik und Therapie. Danach werden alle relevanten Krankheitsbilder vorgestellt.

Als Einleitung zu jedem Kapitel gibt es einen klinischen Fall. Die kleinen Geschichten sind sehr nett geschrieben und lockern das Thema ein bisschen auf. Gleichzeitig wird aber auch auf Therapie, Diagnostik und das weitere Vorgehen der Patientenfälle eingegangen, wodurch der Text an Tiefe gewinnt und der Praxisbezug bzw. die Sicht des Patienten gut dargestellt werden. Die jeweiligen Unterpunkte werden dann durch „Key-Points“ eingeleitet und im weiteren Verlauf durch „Praxistipps“ ergänzt, die die wichtigsten klinisch relevanten Aspekte beinhalten. Die Fließtexte sind knapp und prägnant gehalten, aber ausreichend verständlich geschrieben und gut strukturiert. Zusätzlich werden viele Tabellen und Bilder eingestreut, die das Verständnis und Lernen erleichtern. Gut gefallen haben mir außerdem die „Merke-Kästchen“, welche die wichtigsten Informationen noch einmal wiedergeben.

Mein Fazit ist sehr positiv. Das Kurzlehrbuch schafft es, die verschiedenen Themen und alle dazugehörigen Kerninformationen anschaulich zu übermitteln.

Da Dermatologie im Studium eher kurz behandelt wird, man aber im Klinikalltag auch in anderen Disziplinen oft damit konfrontiert wird, lohnt es sich meiner Meinung nach, das Wissen mit diesem Buch etwas zu ergänzen und aufzufrischen. Durch seine übersichtliche Gestaltung können Krankheitsbilder schnell erfasst werden, weshalb ich das Buch auch als Nachschlagewerk, zum Beispiel bei Famulaturen bzw. während des KPJ, empfehlen kann.

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Kurzlehrbuch Dermatologie
  • Autor: Wolfram Sterry
  • Kategorie: Kurzlehrbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 2. Auflage
  • Umfang(Seitenanzahl): 351
  • ISBN: 978-3-13-146272-5
  • Preis: 29,99 Euro
  • Datum der Rezension: 21.05.2019
  • RezensentIn: Melanie Schneider

Als im 5. Semester unsere ersten Innere-Vorlesungen angefangen haben (für Häm und Endo hat man ja nur mit BASICS gelernt), war die Entscheidung für ein Innere Buch eigentlich auf 2 Standardwerke begrenzt: Entweder die Duale Reihe Innere Medizin oder das Basislehrbuch Innere Medizin. Beide wurden in letzten 2 Jahren neu aufgelegt, wobei ich mich vor allem auf die Erscheinung der neuen Auflage der Dualen Reihe gefreut habe. Die Duale Reihe Innere Medizin besticht mit einer sehr guten und übersichtlichen Gliederung. In diesem Buch gelingt es viel leichter, das Gesuchte zu finden, da sie viele Über- und Unterüberschriften besitzt und man so nicht einen langen Fließtext nach der richtigen Passage durchsuchen muss. Das Buch ist in 16 Disziplinen der Inneren Medizin und innerhalb dieser häufig nach den entsprechenden Organen unterteilt. Gut gefällt mir, dass bei jedem Organ zu Beginn kurz noch einmal das wichtigste über Anatomie und Physiologie wiederholt wird, bevor auf diagnostische Methoden und die unterschiedlichen Erkrankungen des entsprechenden Organs eingegangen wird. Die Krankheiten sind dabei meist in die Absätze Epidemiologie, Ätiologie, Klinik, Diagnostik, Differenzialdiagnosen und Therapie unterteilt. Diese gleichbleibende Struktur finde ich beim Lernen sehr hilfreich. Der Text ist an manchen Stellen etwas schwerer zu verstehen, da man sich zu Beginn erst an die vielen klinischen Ausdrücke gewöhnen muss. Wie auch schon in anderen Büchern dieser Reihe hat man aber das Gefühl, dass die Texte alles Relevante zu einem Thema abdecken und ohne viel unnötiges Geschwafel auf den Punkt bringen. Ich persönlich verwende die Zusammenfassung an den Rändern nur selten und konzentriere mich mehr auf die Texte. Einige meiner Kollegen schätzen diese hingegen sehr und verwenden sie gern zum Wiederholen. Die Duale Reihe weist viele anschauliche Abbildungen auf, durch die man sich den Lernstoff besser vorstellen kann. Darüber hinaus finden sich in den einzelnen Kapiteln viele übersichtlichen Tabellen – ob man damit gut lernen kann, hängt wahrscheinlich sehr vom individuellen Lerntyp ab.

Auf alle Fälle bin ich der Meinung, dass man mit der Dualen Reihe als Lerngrundlage für die Innere Medizin sehr gut aufgehoben ist und dass sie sicher den Großteil des Wissens, den man im Medizinstudium zu diesem Fach mitnehmen soll, abdeckt. Wer beim Lernen lieber Fließtext und gute Erklärungen liest als die stichwortartigen Texte im Herold, dem kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen.

Weitere Informationen:

  • Buchtitel:  Duale Reihe Innere Medizin
  • Autor: Keikawus Arastéh, Hanns-Wolf Baenkler
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 4
  • Umfang(Seitenanzahl): 1536
  • ISBN: 978-3-13-118164-0
  • Preis: 79,99 €
  • Datum der Rezension: 19.05.2019
  • Rezensent: Mösenbacher Simon

Auch das BASICS Neurochirurgie-Buch folgt dem altbekannten Schema, das man in jedem Buch dieser Reihe findet. Nach einem Abkürzungsverzeichnis erhält man einen Überblick im Inhaltsverzeichnis. Zunächst werden im allgemeinen Teil nochmals die Grundlagen dargestellt, die sich über 16 Seiten ziehen. Daraufhin folgt der „Spezielle Teil“, in dem zehn Bereiche der Neurochirurgie dargestellt werden. Zum Ende werden noch fünf Fallbeispiele durchgenommen.

Der erste Abschnitt, der sich mit den Grundlagen beschäftigt, geht neben den neurochirurgisch relevanten Fragen der Anamnese, auch auf die Anatomie, Radiologie und Psychologie ein. Natürlich erhält man auf den paar Seiten kein detailliertes Wissen, dennoch eignen sie sich zur Wiederholung und als Einstieg.

Der spezielle Teil gliedert sich in zehn Subthemengebiete. Die vier Größten sind dabei Zerebrovaskuläre Neurochirurgie, zerebrale Tumore, spinale Neurochirurgie und neurochirurgische Traumatologie. Jedes dieser zehn Gebiete wird nochmals in einzelne Krankheitskomplexe eingeteilt, die dann auf zwei bis vier Seiten vorgestellt werden.

Typischerweise werden diese, auf meist Doppelseiten, mit den Unterpunkten Epidemiologie, Ätiologie, Klinik, Diagnostik, Therapie, Komplikationen und Prognose behandelt.

Die ausgewählten Themen reichen von beispielsweise zerebralen Aneurysmen über subdurale Hämatome zu lumbalen Bandscheibenvorfällen. Obwohl ein breites Spektrum abgedeckt wird, muss selbstverständlich erwähnt werden, dass auf zwei bis vier Seiten nur ein Überblick präsentiert werden kann. Hintergründe und nicht dem Standard entsprechenden Therapien fehlen hier komplett. Da es sich aber auch um kein Lehrbuch handelt, ist das legitim.

Der letzte Teil „Fallbeispiele“ gibt dem Leser in fünf Fällen die Chance das Gelernte zu überprüfen. In kurzen Beschreibungen werden Patientengeschichten abgebildet, gefolgt von Fragen zu Differentialdiagnosen, wichtigen Punkten in der Anamnese, Diagnostik und Therapie.

Das Layout ist –typisch BASICS- sehr übersichtlich gehalten. Besonders Wichtiges wird speziell gekennzeichnet. Ergänzt werden die kurz gehaltenen Texte mit ausreichend Tabellen, Grafiken und radiologischen Aufnahmen. Am Ende jedes Themas steht der BASICS-typische „Zusammenfassung“-Block. Auch sind die Themen in so kleine Häppchen unterteilt, dass man sich auch in einer Kaffeepause schnell mit einem Krankheitsbild vertraut machen kann. Auch die Texte sind durchwegs verständlich und in kurzen Sätzen verfasst.

 

Fazit:

Das BASICS Neurochirurgie Buch ist in meinen Augen eine gute Wahl um sich auf eine Famulatur oder einem KPJ-Abschnitt in der Neurochirurgie vorzubereiten. Aber auch wenn man neben einem Lehrbuch noch eine praxisorientierte Nebenlektüre möchte, bietet sich das BASICS an.

Ein Lehrbuch zu ersetzen, vermag es allerdings nicht – den Anspruch setzen die BASICS-Bücher ja aber bekannter Weise auch nicht. Meiner Meinung nach ist es sein Geld definitiv wert!

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: BASICS Neurochirurgie
  • Autor: Stephan Dützmann
  • Kategorie: BASICS Reihe
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 3. Auflage
  • Umfang: 128 Seiten
  • ISBN: 978-3-437-42488-5
  • Preis: €23,99
  • Datum der Rezension: 07.02.2019
  • RezensentIn: Christine Schmidt

Das „Kurzlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie“ ist in drei Kernteile unterteilt. Zuerst findet sich ein Grundlagenteil, worin verschiedene Untersuchungstechniken und Grundlagen in Traumatologie und Therapie erklärt werden. Auf diesen folgt ein Teil in dem Erkrankungen und Verletzungen aufgelistet werden, diese sind jeweils nach Lokalisation geordnet. So gibt es beispielsweise ein eigenes Kapitel über den Schultergürtel, die Wirbelsäule, Becken und Hüfte etc. Den dritten Teil bilden besondere Behandlungsanlässe. Hier finden sich verschiedene Spezialfälle, z.B. Kinderorthopädie und –unfallchirurgie, Polytraumata oder auch Tumororthopädie.

Das Buch besitzt durch diese Aufteilung eine logisch aufgebaute Grundstruktur, der man gut folgen kann. Die übrige Gliederung innerhalb der Kapitel ist übersichtlich und in sich schlüssig. Es wird viel mit Bildern (Röntgenbilder, Fallbilder, schematische Darstellungen) und Tabellen gearbeitet. Dies ist mit ein Grund warum dieses Buch sehr leicht verständlich ist. Was das noch unterstützt, ist, dass sich in den einzelnen Kapiteln bunte Kästchen finden, in denen entweder die wichtigsten Informationen noch einmal zusammengefasst sind oder wichtige Hinweise gegeben werden, worauf man bei einem Krankheitsbild besonders achten sollte oder Praxistipps bzw. Fallbeispiele gebracht werden.

Das Kurzlehrbuch lässt sich flüssig lesen und ich empfinde es als sehr praxisorientiert.

Fazit

Bei diesem Buch handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein Kurzlehrbuch. Das heißt, bei zu wenig Zeit, auf klassische Lehrbücher zurückzugreifen, bietet sich das Kurzlehrbuch sicher an. Da dieses Buch jedoch sehr praxisorientiert ist, rate ich es eher jemandem, der sich vor dem Eintritt in die Praxis (bspw. vor einer Famulatur) gerne in das Thema einlesen möchte.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Kurzlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Autor: Andreas Ficklscherer, Simon Weidert (mit Beiträgen von Dr. Tim Sattler & Dr. Christian Ziegler)
  • Kategorie: Kurzlehrbuch
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 1. Auflage 2018
  • Umfang: 342 Seiten
  • ISBN: 978-3-437-43335-1
  • Preis: 36,99 €
  • Datum der Rezension: 30.04.2019
  • Rezensentin: Judith Winkler