Das MEX – Mündliches Examen: Gynäkologie und Geburtshilfe verspricht eine optimale Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen im Medizinstudium in Deutschland. Diese Prüfungsform existiert so nicht in Österreich, allerdings kann man dieses Buch trotzdem zur Vorbereitung auf die OSCE Prüfung Gynäkologie verwenden.

In Kapitel 1 werden allgemeine Informationen zur Vorbereitung auf mündliche Prüfungen vermittelt, welche auch in Österreich für jegliche Art mündlich-praktischer Prüfung natürlich hilfreich sind, die Erklärungen zum formalen Stellenwert waren für mich natürlich nicht relevant.

In den Kapitel 2, 3 und 4 werden die Untersuchungstechniken und Diagnosen und Differentialdiagnosen nochmals erklärt und in Fallbeispielen geschildert. Leider sind dabei oftmals nur Leitsymptome geschildert und die Krankheitsbilder z.T. nicht ganz vollständig erklärt. Außerdem sind die Fälle nicht nach Themen sortiert, sondern werden z.B. Schwangerschaftskomplikationen inmitten gynäkologischer Falldarstellungen präsentiert.

Das Frage-Antwort Kapitel am Schluss ist nochmal gut zum Wiederholen, allerdings werden dabei auch nur die bereits zuvor besprochenen Themen wiederholt.

Die „MERKE“ Kästchen verdeutlichen aber nochmals die wichtigsten Punkte und das Leitsymptome-Kapitel ist super zum Nachschlagen. Auch wird viel mit Tabellen und (Schau)Bildern der Inhalt nochmals dargestellt.

Grundsätzlich ist dies natürlich kein Ersatz für ein vollständiges Lehrbuch, sondern soll einen tatsächlich auf die wichtigsten und Alltags-relevantesten gynäkologischen Themen vorbereiten. Zur Vorbereitung auf meinen OSCE hat es mehr als gereicht, auch für das (K)PJ ist es sicherlich ein gutes Handbuch, in dem man schnell mal Symptome oder Krankheitsbilder nachschlagen kann.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: MEX Das Mündliche Examen: Gynäkologie und Geburtshilfe (MEX - Mündliches EXamen)
  • Autor: Bettina Kuschel (Herausgeber), Dorothea Lewitz (Herausgeber), Yvonne Fahmüller ( Autor), Sophia Wachner (Autor)
  • Kategorie: Repetitorium
  • Verlag: Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH (14. Mai 2019)
  • Auflage: 1, Mai 2019
  • Umfang (Seitenanzahl): 231 Seiten
  • ISBN: ISBN-10: 3437418610 ;  ISBN-13: 978-3437418617
  • Preis: 28 €
  • Datum der Rezension: 22.04.2021
  • RezensentIn: Katharina Hölzl

Der Atlas der Anatomie beginnt, wie es auch in Anatomievorlesungen üblich ist, mit Richtungsangaben und Orientierungspunkten am Körper. Danach ist er folgendermaßen nach Körperregionen strukturiert: Von Kopf, über Thorax, Abdomen und Becken bis zu den Extremitäten. Mit seinen 672 Seiten ist der Atlas im Vergleich zu anderen Atlanten (Bsp. Sobotta oder Prometheus) nicht allzu umfangreich, gibt aber dennoch einen guten Überblick über die einzelnen Bereiche des Körpers. Äußerst angenehm ist, dass der Atlas in sich abgeschlossen ist und die relevanten Strukturen in diesem einen Band behandelt. Um sich auf den kleinen Sezierkurs vorzubereiten, finde ich den Atlas jedenfalls äußerst praktisch. Etwa werden zu Beginn eines Muskel-Kapitels an den Knochen sowohl Ursprung als auch Ansatz markiert, was es viel leichter macht, sich einen Überblick zu verschaffen. Es folgen tolle Abbildungen, die jeweils nach einem fixen Schema angeordnet sind. Zu Beginn dreht es sich um die Oberflächenanatomie und die Landmarken am Körper, dann werden die Knochen gezeigt und Muskeln kommen dazu. So werden immer mehr Strukturen in die beschriebene Körperregion gelegt, bis die Region irgendwann komplett ist. Am Ende gibt es häufig noch Übersichtsbilder. Abbildungen, in denen es rein um die Muskulatur geht, sind eher wenige vorhanden. Allerdings sind die Muskeln auf den Abbildungen zu Gefäßen und Nerven auch mit Namen versehen. So können sie trotzdem aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet werden und damit der Verlauf verstanden werden.

Immer wieder, über den Atlas verteilt (häufig am Ende eines jeweiligen Kapitels) sind auch Röntgen- CT- oder Ultraschall-Aufnahmen der zuvor beschriebenen Strukturen zu sehen, um auch einen klinischen Bezug herzustellen. Ich als Zweitsemester kann damit noch nicht allzu viel anfangen, kann mir aber gut vorstellen, dass dies in Zukunft sehr nützlich und lehrreich ist. Zusätzlich gibt es noch rund 100 englisch-sprachige online-Bonusabbildungen. Bei manchen davon sind auch Quiz-Fragen integriert, um sich selbst zu prüfen.

Der Atlas ist meiner Meinung nach sehr schlau organisiert und vermittelt auf verhältnismäßig wenigen Seiten einen guten Gesamtüberblick. Was mir besonders gefällt, ist, dass schwierig zu verstehende Strukturen und Regionen oft zuerst schematisch gezeigt werden. Dadurch wird das Verständnis ungemein gefördert. 

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel:  Atlas der Anatomie
  • Autor: Frank H. Netter
  • Kategorie: Atlas
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 7. Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 672
  • ISBN: 978-3-437-41607-1
  • Preis: 94,99 € [D]
  • Datum der Rezension: 19.04.2021
  • RezensentIn: Alexander Klapper, 2. Semester

Die „Checkliste Echokardiografie“ ist in einen grauen und einen blauen Teil unterteilt.

Im ersten (grauen) Teil werden die Grundlagen zur Echokardiografie vermittelt. Es geht also beispielweise darum welche Darstellungen des Herzens mit dieser Bildgebungsform möglich sind. Hier werden die verschiedenen Schnitte kurz angesprochen und Begriffe wie M-Mode, PW-, CW- und der Farbdoppler erwähnt. Wem das nicht gleich etwas sagt oder die kurze Beschreibung am Anfang etwas zu wenig ist, findet im blauen Teil des Buches unter „Physikalische Grundlagen“ noch eine etwas ausführlichere Erklärung dazu. Im grauen Abschnitt wird außerdem der Ablauf einer Standarduntersuchung in der Echokardiografie mit den einzelnen Fenstern recht ausführlich beschrieben. Sowohl die Schallkopfposition als auch der Normalbefund und einige pathologische Befunde werden hier dargestellt. Dabei ist immer eine schematische Zeichnung und daneben das passende Ultraschallbild eine praktische Hilfestellung. Außerdem wird erklärt, welche Möglichkeiten es zur Funktionsanalyse des Herzens gibt und wann eine Pathologie vorliegt. Mein persönliches Highlight im grauen Abschnitt ist das Unterkapitel „Echokardiografiebefund“.  Hier findet man eine Gliederungshilfe und eine kurze Übersicht, was im Befund stehen sollte.
Die restlichen Punkte im ersten Abschnitt befassen sich noch mit der Nomenklatur (auch sehr wichtig für den Befund), Normwerten und Differentialdiagnosen, Belastungsechokardiografie, Hämodynamik und der Transösophagealen Echokardiografie (TEE).

Im blauen Abschnitt wird es etwas spezifischer und dreht sich um Organveränderungen im transthorakalen und transösophagealen Echokradiogramm.
Hierbei gibt es pro Pathologie immer eine kurze Definition bzw. Beschreibung und die Klinik dazu. Zudem sind relevante Befunde im B- & M-Bild und Doppler beschrieben und abgebildet (wie zuvor schematisch und real ???????). Der Ablauf der Untersuchung und wichtige Punkte, die bei dieser Organveränderung nicht vergessen oder besonders beachten werden müssen, werden extra erwähnt. Ein Beispiel hierzu wäre, dass die Vorhofgröße bei einer Mitralstenose regelmäßig kontrolliert werden sollte, da das Risiko für ein Vorhofflimmern mit zunehmener Vorhofgröße steigt. Weiters wird das Prozedere und die möglichen Interventionen kurz angesprochen.
Im blauen Abschnitt gibt es außerdem noch einen Punkt „physikalische Grundlagen“, wie weiter oben bereits erwähnt und ein etwas kurz geratetener Punkt „Geräteeinstellung“.

Fazit:
Das Buch bietet einen kurzen Überblick über die wichtigsten Punkte zur Echokardiografie. Durch die Abbildungen kann man die Erklärungen auch gut nachvollziehen und als Hilfestellung bzw. Überprüfung beim Schallen verwenden. Aber bei dem nicht gerade günstigen Preis von um die 50€ und da man die Echokardiografie meiner Meinung nach nur doch praktisches Üben lernen und verstehen kann, würde ich eher einen Echo-Kurs bei Sono4you oder in der Klinik empfehlen als dieses Buch zu kaufen. Wenn man es hat, ist es sicher ein guter Begleiter beim Schallen und man hat hier schnell die richtige Berechnungsformel und Normwerte zur Hand.   

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Checkliste Echokardiografie
  • Autor: Thomas Böhmeke; Andreas Schmidt
  • Kategorie: Sonstiges
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 5. überarbeitete
  • Umfang (Seitenanzahl): 208
  • ISBN: 9783131294050
  • Preis: 51,99 €
  • Datum der Rezension: 30.12.2020
  • RezensentIn: Studentin des 9. Semesters

In diesem Buch geht es darum klinische Zeichen bei der körperlichen Untersuchung zu erkennen und interpretieren zu können. Hierbei werden 362 klinische Zeichen und Befunde mit ihrer jeweiligen Pathophysiologie und möglichen Differentialdiagnosen beschrieben.

Die Befunde sind nach Körpersystem geordnet:
- 50 Muskuloskelettale Befunde
- 58 Respiratorische Befunde
- 92 Kardiovaskuläre Befunde
- 17 Hämatologische und onkologische Befunde
- 45 Gastroenterologische Befunde
- 69 Neurologische Befunde
- 31 Endokrinologische Befunde

In einem zweiten Inhaltsverzeichnis sind Krankheitsbilder aufgelistet und jeweils die dazu passenden Befunde darunter gelistet. So stehen beispielsweise bei der Endokarditis die Befunde „Janeway-Läsionen“, „Mitralklappeninsuffizienz“, „Osler-Knötchen“, „Roth-Flecke“ und „Splitterblutungen“.  Bereits im Inhaltsverzeichnis sind einige Befunde mit einem „!“ markiert, das darauf hinweisen soll, dass es sich hierbei um „Clincal pearls“, also um Befunde mit besonderer klinischer Relevanz, handelt.

Die einzelnen Unterkapitel sind immer gleich aufgebaut: Zuerst erfolgt eine Beschreibung des Befundes bzw. wird ein klinischer Test erklärt und die (pathologische) Reaktion der PatientInnen darauf beschrieben. Hierbei sind auch meist Bilder oder schematische Darstellung dabei. Dann werden die Mechanismen bzw. die Pathophysiologie des Befundes kurz erklärt und die damit assoziierten Krankheitsbilder aufgelistet. Als letztes wird noch die Aussagekraft beschrieben. Hierbei wird meist die Spezifität, Sensitivität und Odds Ratio aufgelistet und bei eher geringer Aussagekraft auch auf einen besseren Test oder ein verlässlicheres Zeichen verwiesen.

Fazit:
Auf seinem Rücken wird dieses Buch als einzigartiges Nachschlagewerk für PJ-Studierende und Assistenzärzte beworben. Der Einzigartigkeit kann ich persönlich auf jeden Fall zustimmen, da ich so ein Buch vorher noch nie in Händen hatte. Ich finde aber, dass sich dieses Buch auch schon früher im Studium lohnt und sicher bei der ein oder anderen Famulatur ein interessanter Begleiter sein kann. Bei einigen Symptomen/Zeichen war das Buch für mich eine sehr gute Wiederholung, andere dagegen halte ich für etwas überflüssig. Beispielsweise muss man meiner Meinung nach einen „1. Herzton“ nicht extra erklären. Vor allem dann nicht, wenn es noch einen „abgeschwächten 1. Herzton“ als Befund gibt. Das wäre aber auch schon mein einziger Kritikpunkt, daher kann ich das Buch klar weiterempfehlen.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Symptome verstehen
  • Autor: Dennis, Mark; Bowen, William Talbot; Cho, Lucy
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 1
  • Umfang (Seitenanzahl): 646
  • ISBN: 9783437439803
  • Preis: 52,00 €
  • Datum der Rezension: 19.11.2020
  • RezensentIn: Studentin des 8. Semesters

In diesem Kurzlehrbuch werden, wie im Titel bereits offensichtlich, die Themen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie behandelt.

Vom Aufbau her ist dieses Buch so gestaltet wie man es von der Kurzlehrbuch-Reihe von Thieme kennt: Ein klinischer Fall zu Beginn eines Kapitels, Key Points, Merke-Kästchen und hilfreiche Abbildungen und Tabellen und Praxistipps.

Speziell das Anästhesiekapitel hat mir gut gefallen, da es zwar kurz gehalten ist, aber doch alle wichtigen Themen anspricht und so meiner Meinung nach eine gute Vorbereitung für eine Famulatur oder auch eine anstehende Anästhesie-Prüfung darstellt. Hierbei wird der komplette Ablauf von der präoperativen Untersuchung, Aufklärung, Freigabe für die OP, Anästhesie und der Weg bis in den Aufwachraum beschrieben. Auch etwas „Materialkunde“ ist hier mit dabei. Es werden die wichtigsten Punkte zum Beatmungsgerät, aber auch zu den Tuben, Masken und Venflons erklärt. Was ich besonders positiv finde, ist die Auflistung von Notfallmedikamenten in der Anästhesie im Anhang. Kurz und knapp hat man hier nochmal eine schnelle Übersicht über einige wichtige Medikamente.

Die anderen Oberpunkte Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie finde ich allerdings etwas arg kurz gehalten. Diese Themen sind jedes für sich auch zu umfangreich, um sie in einer Kurzfassung ordentlich darzustellen. Es werden wichtige Punkte angesprochen und sind für einen Einstieg in die Thematik sicher ausreichend, aber für bereits Interessierte, die sich mehr als nur einen Überblick verschaffen wollen, würde ich eher ein umfangreichers Buch empfehlen.

Die Kapitel zur Intensivmedizin sind unterteilt in allgemeine intensivmedizinische Maßnahmen und spezifische Intensivtherapie. Im ersten Teil werden die Behandlungen kurz erklärt, die die meisten Patienten auf einer Intensivstation erhalten: Analgosedierung, Beatmungstherapie, Katecholamin-, Antibiotikatherapie, Säure-Base- und Elektrolythaushalt, Ernährungstherapie und Thromboseprophylaxe. Außerdem werden typische Probleme dieser Patienten, wie Darmmotilitätsstörungen und Krankenhausinfektionen angesprochen. Im spezifischen Teil geht es um häufige Krankheitsbilder auf der Intesivstation, wie z.B. Meningitis, Pneumonie oder Sepsis.

Fazit:
Für eine Famulatur-/(K)PJ-Vorbereitung eignet sich dieses Kurzlehrbuch hervorragend und auch um in diese Themen bzw. das umfangreiche Fach Anästhesie- und Intensivmedizin reinzuschnuppern, kann ich es nur empfehlen. Wer sich allerdings schon etwas auskennt und sein Wissen vertiefen möchte, sollte sich doch besser zu einem umfangreicheren Lehrbuch greifen.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Kurzlehrbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie
  • Autor: Wolfgang A. Wetsch, Jochen Hinkelbein, Fabian Spöhr
  • Kategorie: Kurzlehrbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 2
  • Umfang (Seitenanzahl): 312
  • ISBN: 978-3132420755
  • Preis: 31,99€ [D]
  • Datum der Rezension: 14.11.2020
  • RezensentIn: Studentin des 9. Semesters

Wer dieses Lehrbuch zum ersten Mal in die Hände bekommt, mag angesichts der ziemlich einschüchternden Seitenanzahl und des nicht unbeträchtlichen Gewichts des Werks die Schaffbarkeit seines Studiums im ersten Moment in Frage stellen, jedoch weicht die anfängliche Verunsicherung rasch einer positiveren Einstellung aufgrund folgender Punkte: Ähnlich wie beim ebenfalls gelungenen Werk des „Prometheus“ aus demselben Verlag (Georg Thieme), versuchen die Herausgeber, die Studenten an die Hand zu nehmen, indem sie das überaus umfangreiche Buch in überschaubare, gut nachvollziehbare 30 Kapitel untergliedern. Jedes dieser Kapitel ist wiederum aus mehreren Unterkapiteln aufgebaut, wodurch sich bestimmte Themen recht zügig wiederfinden und nachschlagen lassen; komplettiert wird dies zudem durch einen Nachschlagebereich im letzten Teil des Lehrbuchs.

Was den Inhalt anbelangt, so überzeugt mich als Student des 2. Semesters und somit noch einer am Anfang ihrer Ausbildung stehenden Person, dass das Geschriebene mit zahlreichen erklärenden Bildern illustriert und untermauert wird. Die gekonnte Nutzung von farblichen Unterschieden und Kontrasten in den Zeichnungen zu didaktischen Zwecken erleichtert den Umgang mit den zum Teil aufgrund ihrer naturgegebenen Komplexität sehr fordernden Illustrationen und verbessert somit den Lerneffekt drastisch. Dies macht mir besonders viel Freude, da ich persönlich aussagekräftige Erklärbilder bei gelegentlich abstrakten Fachgebieten wie der Physiologie sehr schätze, die ja nicht wie die Anatomie beispielsweise immer visuell einfach zu verdeutlichen ist. Leicht zu kritisieren ist hier lediglich, dass vereinzelte kompliziert geratene Diagramme und Bilder in zwei Unterbilder hätten unterteilt werden können, um gelegentliche Informationsüberladung zu vermeiden.

Nun zum Thema Text: Angenehm überraschend ist der Umstand, dass die wichtigsten Begriffe dick hervorgehoben sind, was einem die lästige Arbeit abnimmt, ständig selbstständig alles unterstreichen zu müssen. Zudem wird das erworbene physiologische Wissen oft in einen klinischen Kontext gebracht, wobei man hier anmerken könnte, dass das ein oder andere konkretere Fallbeispiel sicher auch von didaktisch sinnvollem Nutzen wäre, um gelegentlich zu verdeutlichen, wofür das Erlernte spezifisch angewendet werden könnte. Was das dargebotene Wissen anbelangt, so deckt das Lehrbuch nicht nur das zweite Semester ab, sondern geht nach meinem Ermessen noch über viele kommende hinaus, wodurch es sicherlich ein Kompendium ist, das mich noch lange Zeit begleiten wird.

Alles in allem ist dieses Buch sicherlich zu empfehlen für diejenigen, die sich Zeit nehmen möchten, um die physiologischen Sachverhalte genauestens unter die Lupe zu nehmen und die einen sehr tiefen Einblick in die Physiologie gewinnen möchten. Wer sich dieses Buch zu Herzen nimmt und sich damit beschäftigt, wird wohl kaum Probleme haben, den Vorlesungen zu folgen oder Prüfungen zu bestehen. Wer jedoch auf ein ganz schnelles Nachschlagewerk aus ist, dürfte mit einem kleineren Taschenatlas vielleicht etwas besser beraten sein. 

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Physiologie
  • Autor: Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Georg Thieme Verlag
  • Auflage: 9., vollständig überarbeitete Auflage
  • Umfang (Seitenanzahl): 1028
  • ISBN: 978-3-13-242391-6
  • Preis: 91,99 €
  • Datum der Rezension: 19.04.2021
  • RezensentIn: Luc Adrian Beutin, 2. Semester

Das Buch „Macleods klinische Diagnose“ ist ein kompakter und dennoch sehr nützlicher Begleiter während der Famulatur und in höheren Semestern des Studiums. In nur 400 A5 Seiten schafft dieses Taschenbuch einen nützlichen Leitfaden mit übersichtlichem System für Jeden verständlich zu erklären.

In der kurz gehaltenen Einleitung des Buches bekommt man einen Überblick über die Diagnosefindung und es werden ein paar Grundsätze der klinischen Diagnostik erläutert. Wenn man schon etwas klinische Erfahrung gesammelt hat, ist dieser Teil des Buches wahrscheinlich der einzige Schwachpunkt. In diesen ersten 26 Seiten wird man nicht viel Neues erfahren, da wirklich ganz grundsätzliche Dinge abgehandelt werden.

Wirklich nützlich ist der zweite Teil, der auch den Hauptteil des Buches bildet. Hier hangelt sich das Werk durch die wichtigsten Symptome und klinischen Erscheinungsbilder und führt den Leser mittels Grafiken und Flowcharts zu den wichtigsten Differentialdiagnosen. Da man im Studium immer die Krankheit und dann die Symptome dazu lernt, ist die Richtungsänderung, nämlich über die Symptome zur Krankheit zu finden, wichtig für jeden Studenten. Dieses Buch bietet dafür die perfekte Grundlage.

Da man dafür die Krankheitsbilder und verschiedenen Scores zumindest schon einmal gehört haben sollte, richtet sich das Buch eher an Studenten in der zweiten Hälfte des Studiums.

Das Werk hilft nicht nur dabei, an häufige Differentialdiagnosen zu denken, sondern reiht diese auch in den Flowcharts ganz klar nach Dringlichkeit, und setzt hier nochmal Fokus auf das „Treat first what kills first“ Prinzip. Sehr praktisch sind hierfür auch noch die extra eingefügten Kästchen mit den „Red flags“ zu den Symptomen.

Die eingefügten Bilder zu den jeweiligen Krankheitsbildern und Untersuchungsmethoden sind ebenfalls passend und auch reichlich vorhanden. Kleine Abstriche muss man jedoch machen, weil nicht jedes Bild in einem Buch dieser Größe entsprechend ausgiebig gedruckt werden kann.

Fazit:

Das Buch kann man definitiv jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem einfach anwendbaren Schema für die Diagnosefindung ist. Egal ob für Famulaturen, Klinikpraktika oder im Klinisch Praktischen Jahr, mit diesem Leitfaden liegt man meiner Meinung nach nicht falsch. Aus diesem kleinen Helfer kann man sehr großen Nutzen ziehen, was ihn kombiniert mit seinem Format zu einem hervorragenden Begleiter in der Klinik macht.

 

Weitere Informationen:

  • Buchtitel: Macleods klinische Diagnose
  • Autor: Alan G. Japp, Colin Robertson
  • Kategorie: Lehrbuch
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 1
  • Umfang (Seitenanzahl): 406
  • ISBN: 978–3–437–42203-4
  • Preis: 35€
  • Datum der Rezension: 11.04.2021
  • RezensentIn: Norbert Redlinger