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Rezensionen zu Fachbüchern

Das Buch „Atmen – Atemhilfen“ behandelt auf knapp 600 Seiten alles, was man über die Atemphysiologie, die Lungenfunktion und die verschiedenen Beatmungsmöglichkeiten im Bereich der Anästhesie wissen möchte.
Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die 15 Kapitel. Angefangen mit den Klassikern Anatomie und (Patho-) Physiologie, folgen sogleich vier Kapitel, die sich um das Thema Beatmung drehen. Hierbei werden verschiedene maschinelle Atemhilfen und deren Nebenwirkungen sowie die nachfolgende Entwöhnung vom Respirator präsentiert.
In den nächsten Kapiteln stehen Behandlungsstrategien bei verschiedenen Erkrankungsbildern und Sonderfällen (u.a. pädiatrischen Fälle) im Mittelpunkt. Im letzten Kapitel wird die Funktionsweise eines Beatmungsgerätes vorgestellt.
Im bekannten Thieme-Style gibt jedes Kapitel viele Aufteilungen in Unterkapitel her, stets ergänzt durch Merke/-Info-/Praxis- und Cave-Kästchen. Außerdem endet jedes Kapitel mit dem Punkt „Weiterführende Literatur“, sodass die Verbindung zur weiteren Informationsaneignung bereits hier geschlagen wird.
Das Layout überzeugt durch den klaren Aufbau in wiederkehrenden Mustern. Wie wir es von Thieme gewohnt sind, finden sich auch in diesem Buch viele Tabellen, mit z.B. Klassifikationen von Erkrankungen, die den Text anschaulich darstellen oder zusammenfassen sollen. Ergänzt und erklärt wird das Geschriebene mithilfe von 367 farblichen Abbildungen.
Die Sprache ist klar und deutlich gehalten. So kann sie leicht auch von Studierenden verstanden werden, die sich zuvor noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben oder am Anfang des Studiums stehen.Positiv hervorzuheben sind die häufig integrierten Praxiskästchen. Dort finden sich konkrete Empfehlungen zur Durchführung und Therapievorschläge, sowie kleine Rechenbeispiele. Diese ziehen die Verbindung von Theorie zur Arbeit in der Klinik und dem (späteren) Berufsalltag.
Fazit:
Obwohl ich das Buch für sehr lesenswert und interessant gestaltet halte, übersteigt der Inhalt meines Erachtens den Stoff, den sich der Ottonormal-Medizinstudierende aneignen muss. Durch die Fülle an detailreichen Informationen ist es viel eher für die Vorbereitung zur Facharztprüfung geeignet, sowie als Nachschlagewerk auf der Intensivstation. Wessen Herz aber schon jetzt stark für die Anästhesiologie und Intensivmedizin oder auch Pulmologie und Kardiologie schlägt, dem wird dieses Buch sicherlich gut gefallen.

 

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