Das 53 Seiten schmale A4 Buch gibt einen Überblick über alle 12 Hirnnerven. Es imponieren beim Aufschlagen Zeichnungen, Grafiken und Fotos von Präparaten. Der Text ist einfach gehalten und auf das wesentliche beschränkt. Dabei werden Faserqualität, Kerne, Innervation, Verlauf und Äste beschrieben. Der Text ist teilweise vormarkiert. Diese Markierung ist einheitlich durch das ganze Buch. Motorisch ist zum Beispiel orange sensibel helles blau. Diese Markierungen sind jedoch eher dezent und stören beim lesen nicht.

Auf der rechten Seite finden sich neben Text hauptsächlich Bilder. Diese sind sehr gut und zeigen einem die Nerven in ihrer topografischen Anordnung sowie dessen Verzweigungen. Die Darstellungen sind mir teilweise neu und nicht in anderen Büchern zu finden. Man bekommt hier somit eine weitere Sichtweise auf ein recht kompliziertes Thema. Die gezeigten Präparate sind sehr gut dargestellt jedoch fehlt mir bei manchen mehr Beschriftung. Für die bereits Anatomie affinen Studierenden sicherlich einfacher, aber sonst recht schwer die umliegenden Strukturen benennen zu können.

Fazit: Dieses Buch gibt einem einen guten Überblick und reicht für die eine oder andere Prüfung aus. Dank der Einfachheit und der ca. 80 Abbildungen ist der Inhalt schnell verstanden und man kann die Hirnnerven mit ihren wichtigsten Informationen gut lernen. Für unseren großen Sezierkurs an der MUI aber auch für unseren Zahnsezierkurs sicherlich nützlich!

 

Weitere Informationen:

Buchtitel: Hirnnerven kompakt
Autor: Romed Hörmann
Kategorie: Kurzlehrbuch
Verlag: Eigenverlag
Auflage: 2. Auflage
Umfang (Seitenzahl): 53
ISBN: 9781795562058
Preis:19,53 €
Datum der Rezension: 05.09.2020
Rezensent: Emil Futter

Das Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie von Thomas Herdegen ist nicht nur nützlich während des Studiums, sondern auch oder vor allem danach. Neben den trockenen, aber notwendigen Grundlagen vermittelt das Buch viele interessante, praxisorientierte Informationen und Tipps, die später im klinischen Alltag sicher hilfreich sind. Die Informationen werden häufig zur besseren Übersicht nochmal in Tabellen und Grafiken dargestellt, was das Lernen und das Verständnis erleichtert. So gibt es häufig Tabellen, die verschiedene Medikamente, mit derselben Wirkung auflisten und ihre Vor- und Nachteile vergleichen, sowie Aufzählungen, die übersichtlich darstellen was bei welchen Nebenwirkungen geändert werden sollte.

Zusätzlich gibt es immer wieder Key-Points, die Grundlagen und fachübergreifende Aspekte vermitteln, sowie Praxis-Tipps, die nochmal betonen auf was im klinischen Alltag bei der Verwendung des Medikaments geachtet werden sollte. Natürlich gibt es wie gewohnt in den ThiemeKurzlehrbüchern die hilfreichen Merke-Felder, die die wichtigsten Informationen zusammenfassen. Mit einem Preis von knapp 40€ finde ich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis, ich hätte mir nämlich mehr erwartet, da andere Kurzlehrbücher von Thieme, die nicht einmal halb so dick sind gleich viel kosten. Jedoch muss betont werden, dass der Titel Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie meiner Meinung nach nicht ganz zutrifft. Schließlich befassen sich die ersten 649 Seiten mit dem Fachgebiet der Pharmakologie, während die Toxikologie nur auf insgesamt 55 Seiten abgehandelt wird und nur ein Kapitel der insgesamt 37 Kapitel des Buches ausmacht.

Fazit:
Das Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie ist sicher eine gute Investition, wenn man mehr über Pharmakologie erfahren möchte, jedoch nicht wenn man ein Buch über Toxikologie haben möchte. Ich kann es jeden empfehlen, egal ob noch Student oder bereits Arzt, der sich in die Welt der Pharmakologie einlesen möchte oder muss. Diejenigen, die sich jedoch mehr für die Toxikologie interessieren, sollten sich weiter umschauen, denn 40€ für 55 Seiten ist, meiner Meinung nach, dann doch zu viel.

 

Weitere Informationen
  • Autoren: Thomas Herdegen (Mitwirkende: Ruwen Böhm, Juraj Culman, Peter Gohlke, Gerd Luippold, Vicki Wätzig)
  • Kategorie: Kurzlehrbuch
  • Verlag: Thieme
  • Auflage: 4. Auflage
  • Umfang(Seitenanzahl): 736
  • ISBN: 978-3-13-241161-6
  • Preis: 39,99€
  • Datum der Rezension: 13.12.2019
  • RezensentIn: Katharina Schweitzer (3. Semester Humanmedizin)
Prüfungstraining Chemie

Chemieprüfung. Ein Punkt im Medizinstudium, von dem ich froh bin, dass er hinter mir liegt. Weil ich aber doch den Versuch unternehmen will, einst gelerntes Wissen nicht nach wenigen Monaten komplett vergessen zu haben, habe ich hier den Prüfungstrainer Chemie rezensiert:

Ich finde, das schmerzvolle Erlebnis des Chemie-lernens wird von diesem Buch tolerierbar gemacht. Entgegen den mehrmaligen, feurigen Motivationsreden gewisser Profs für die ‚wunderschöne Chemie‘, ist in mir noch kein Enthusiasmus für das Fach ausgebrochen. Aber, die unguten Erinnerungen an‘s KMP1-lernen sind bei mir auch nicht wieder aufgekommen. Stattdessen setze ich mich ca. 10 min hin – auch mal im Bus oder im Zug - und arbeite ein Kapitel durch. Das geht flott, ist nicht überfordernd – aber am Schluss hat man doch was gelernt!

Geschickt verpackt serviert der Prüfungstrainer Chemie den Inhalt des dazugehörigen Lehrbuchs von Axel Zeeck – mit Lückentext, Zuordnungsaufgaben und den guten alten MC-Aufgaben wird der Stoff in einer Prüfungsartigen Athmosphäre wiederholt. Und mit dem Wissen, dass falsche Antworten fast keine Konsequenzen haben (außer man ist allzu hart mit sich selbst...), macht das sogar einigermaßen Spaß. Am Anfang wird mit der ‚Overtüre‘ ein gedanklicher Startpunkt gegeben, an den man mit seinem Lehrbuchwissen anknüpfen kann – dann folgen gleich die ersten Aufgaben und fordern die grauen Zellen. Das System funktioniert  sehr gut, und das Selbsttesten ist meiner Meinung nach eine der effektivsten Methoden um den eigenen Lernerfolg sicherzustellen – in diesem Buch wird die Antwort sogar mit etwas Kontext verraten, sollte man einmal das zugehörige Kapitel nicht ganz so genau durchgepaukt haben.

Alles in allem finde ich, dass einige gute Didaktik und ein paar gute Gedanken in dieses Büchlein geflossen sind – es ist eben nicht nur eine Sammlung von MC-Fragen. Ich habe beim Bearbeiten gelegentlich so etwas wie Spaß verspürt, und schon alleine deswegen kann ich das Büchlein getrost weiterempfehlen.

Weitere Informationen

  • Autoren: Zeek, Papastravrou, Zeek, Grond
  • Kategorie: Repetitorium
  • Verlag: Elsevier
  • Auflage: 3. Auflage
  • Umfang: 179
  • ISBN: 978-3-437-42448-9
  • Preis: 24€
  • Datum der Rezension: 05.01.2019
  • RezensentIn: Daniel Fuchs

Das Buch MEX Neurologie bereitet einen, wie aus dem Titel erkennbar, auf das mündliche Examen vor. Als österreichische Studentin hatte ich keine Ahnung was das genau ist und habe deshalb aus Interesse auch das erste Kapitel gelesen, welches sich nur auf die Prüfung bezieht.

 

Ab dem zweiten Kapitel wird das Buch auch für uns Österreicher interessant, da neurologische Untersuchungen und die zugehörige Anamnese genau beschrieben werden. Positiv fand ich vor allem das man hier viele Bilder, sowie zahlreiche Tipps und Merke-Kästchen verwendet hat. Hin und wieder ist auch ein Plus Kästchen eingestreut in dem Befunde präsentiert werden oder Fragen geklärt werden.

 

Im dritten Kapitel geht es um Leitsymptome mit den dazugehörigen Differenzialdiagnosen. Diese sind jeweils in sehr übersichtliche Flussdiagramme verpackt, die immer der gleichen Struktur folgen (Anamnese-Klinischer Befund-Verdachtsdiagnose-Diagnostik-Therapie/Prognose). Unter diesen Diagrammen findet sich dann noch die NERD Box (seltene Sachen für Experten) und die Hausarzt Box (DD die nicht neurologisch sein müssen).

 

Das vierte Kapitel präsentiert die wichtigsten Fälle der Neurologie, immer mit einer Anamnese und Untersuchungsbefunden und dann dazugehörige Fragen die man entweder lesen oder als gute Überprüfung nutzen kann.

 

Um die mündliche Prüfung gänzlich abzudecken werden im 5. Kapitel zu allen Themen mögliche Fragen gestellt und beantwortet. Schlussendlich gibt es noch ein Bilderquiz mit CT und MRT Bildern.

 

Fazit:

Der Aufbau des Buches ist gut durchdacht, es lässt sich gut lesen. Da wir in Österreich kein MEX absolvieren müssen, sind wir wahrscheinlich nicht in der Zielgruppe des Verlags. Ich würde mir eher ein normales Kurzlehrbuch ohne Prüfungsbezug kaufen. Zum Wiederholen der Neurologie eignet sich das Buch sicher gut, ob es einem dafür die 35€ wert ist, muss jeder selber wissen. 

Das Buch dient als sehr gute Grundlage für den Basiswissenteil des Medizinaufnahmetests in Österreich. Es enthält alle wichtigen Kapitel von Biologie, Chemie, Physik und Mathematik , die beim MedAT abgefragt werden könnten. Diese grobe Einteilung wird wiederum in kleinere Kapitel unterteilt, in denen die wichtigen Lerninhalte effektiv vermittelt werden. .Für SchülerInnen, StudentInnen und bereits Arbeitende, die die obengenannten Fächer in der Schule bereits hatten oder nicht, ist das Buch von Urban und Fischer sehr empfehlenswert. Eine weitere Zielgruppe stellen auch Erstsemestrige der Studiengänge Humanmedizin, Zahnmedizin und Molekulare Medizin dar.

 

Das rund 435 Seiten dicke Buch ist sehr angenehm zu lesen und die fachbezogenen Wörter werden sehr gut erklärt. Es kommen kaum verschachtelte Sätze/Begriffe vor, die nicht sofort erklärt werden.  Wichtige Wörter werden fettgedruckt dargestellt und fördern, dadurch den Lese- und Lernprozess. Die Kapitel werden aufbauend aufgelistet, so beginnt Biologie mit der Zellbiologie und arbeitet sich bis zur Immunbiologie hinauf. Auf jeder Seite ist ein blauer Rand für Notizen, wo man z.B.: nochmal nachlesen sollte, oder was besonders wichtig ist. So kann man auf beim mehrmaligen Wiederholen die selbstgeschriebenen Notizen lernen. Auf den meisten Seiten befinden sich eine bis drei Abbildungen, welche sehr gut beschriftet sind und zusätzlich schwierigere Kapitel erleichtern zum verstehen. Außerdem sind nicht nur digitale Abbildungen, sondern auf Originalaufnahmen sichtbar.

 

Das Buch enthält zusätzlich einen 30-Tage- und 60-Tage-Lernplan. Mit diesem strukturierten Plan, können mehrere Kapitel strukturiert in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik abgearbeitet werden. Es gibt auch Tipps, wie man vorgehen sollte, wenn man weniger als 30 Tage Zeit hat, auf den MedAT zu lernen.

 

Einen sehr großen Vorteil bietet das Buch in folgender Hinsicht. Überall im Buch sind Verständnis, Definition, MedAT-Geheimtipp, 60-Tage-lernplan, epische Eselsbrücken und Formel/Sätze/Axiome auf sechs verschieden farbige Kästchen aufgeteilt. Bei den Feldern mit Verständnis und Definition werden gezielte Kapitel oder Fachwörter erklärt. Im Kästchen MedAT-Geheimtipp werden speziell Tipps gegeben, die bei vergangenen MedAT-Tests abgefragt wurden. Das Feld 60-Tage-Lernplan wird zusätzlich am Ende des Buches größer beschrieben.

 

Zusätzlich kann bei der ersten Seite des Buches ein digitaler Code geöffnet werden, um überall und jederzeit zu lernen. Bei dieser Online Plattform können fachspezifische Test absolviert werden, um sein Können/Wissen zu testen, egal ob im Lern- oder Prüfungsmodus. Eine Leistungsübersicht durch Statistiken zeigt zusätzlich wo bei der Lernenden/der Lernenden Schwächen und Stärken liegen.

 

Um abschließen zu können, ist das MedAT Vorbereitungsbuch sehr weiter zu empfehlen, da es aufgrund der Struktur, Inhalt und Verständnis nahezu makellos ist. Das einzige was für den Aufnahmetest noch zusätzlich zu besorgen wäre, wären Utensilien bzw Lernunterlagen für den kognitiven Abschnitt des Aufnahmetestes.

Als ich dieses Lehrbuch das erste Mal in die Hand genommen habe, drängte sich mir die Frage auf, was daran „Basis“ sein soll: 1200 Seiten dick, ist das ‚Basislehrbuch Innere‘ eines der größeren Bücher in meiner bescheidenen Sammlung. Ob es dennoch am Leitsatz – einen Überblick über das weite Themengebiet der Inneren Medizin zu geben – festhält, verrate ich euch in meiner Rezension:

In 14 Kapiteln behandelt das Buch die verschiedenen inneren Organe, aber auch ‚generalisierte‘ Themen wie  Endokrino-, Hämato- oder Rheumatologie bis hin zu Themen der Prävention und Gesundheitsförderung. Die einzelnen Kapitel werden tiefergehend abgehandelt, als zunächst von mir angenommen. Es werden – teils sehr detailliert – Epidemiologie, Symptome und Therapien vorgestellt. Von Lehrbüchern der Vorklinik bin ich gewohnt, dass ich weitläufige Informationen über Pathomechanismen zu jedem Krankheitsbild vorgesetzt bekomme – damit ist hier Schluss! Man  spürt deutlich, dass das Buch weg von der Vorklinik hin zum klinischen Alltag will.

Die Kapitel des Buches werden von verschiedenen Autoren verfasst – allesamt auf dem eigenen Spezialgebiet durchaus renommiert. Der Lesefluss und die Didaktik leidet etwas unter den teils stärkeren Stilwechseln von Kapitel zu Kapitel, dafür sind die Texte fachlich super. Dennoch hätte ich  mir hier eine bessere Abstimmung der Autoren gewünscht.
Das Design des Buchs gefällt mir sehr gut, auch im Basislehrbuch Innere gibt es die von Elsevier Lehrbüchern bekannten ‚bunten Kästchen‘: Von gelben ‚Prüfungsschwerpunkten‘ am Kapitelanfang, über hellgelben ‚Merke‘-Kästchen bis hin zu blau gehaltenen Praxisbezügen, lockern diese Sturkturen den Fließtext immer wieder auf. Diese Strukturierung sorgt außerdem für einen anständigen Überblickt und hilft, das wesentliche im Auge zu behalten.  Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einem netten Fallbeispiel, welches das gelernte Wissen gleich anwendbar macht – und nebenbei einen Eindruck über innerklinische Abläufe gibt.

Das vermittelte Wissen ist – soweit ich das beurteilen kann – auf einem sehr guten, aktuellen Niveau (Studien von 2015!). Obwohl einige Kapitel etwas schwerer zu lesen sind als andere, konnte ich dem Lerninhalt – auch dank der hübschen Aufmachung und der ‚abwechslungsreichen Umgebung‘ gut folgen. Alles in allem halte ich das Basislehrbuch Innere für einen sehr guten Startpunkt mit ordentlichem Umfang und einigen punkthaften Vertiefungen. Ich finde, das Buch ist insgesamt sein Geld wert.