Der „Moore“, wie das eigentlich einzige größere deutschsprachige Embryologie-Lehrbuch bezeichnet wird, ist für jeden Embryologie-Interessierten fast ein Muss. Auch wenn die Embryologie an den meisten Universitäten (leider) nur sehr am Rande behandelt und auch von den Studierenden als „Orchideenfach“ aufgefasst wird, ist für manche Fachgruppen eine profunde Kenntnis der Embryologie obligat. Gerade angehende Gynäkologen, Kinderchirurgen, Kinderärzte und Humangenetiker sollten sich mit dieser Materie befassen – und dafür kommt der „Moore“ mehr als in Frage. Aber auch wer die Anatomie tiefer begreifen möchte und wissen will, warum sie so ist, wie sie ist, oder wem das Kurzlehrbuch von Ulfig oder das Taschenlehrbuch von Sadler zu wenig ist, dem sei der Moore sehr ans Herz zu legen.

Der Moore fällt in erster Linie durch seine sehr klare Struktur auf: so ist nach einem Einführungskapitel die Embryonalzeit in 4 Kapitel sinnvoll getrennt, danach folgt ein Kapitel über die Fetalperiode mit Möglichkeiten der Untersuchungen am Fetus, und danach folgen Kapitel zur Plazenta und den Eihäuten, zu kongenitalen Fehlbildungen des Menschen, jeweils ein Kapitel zur Entstehung aller Organsysteme und zu guter Letzt eine Übersicht über die zugrundeliegende Zell- und Molekularbiologie. Dabei ist jedes Kapitel andersfarbig gekennzeichnet und beginnt mit einer kurzen Einführung, die Übersicht über das behandelte Thema gibt. Der sehr gut verständliche Text ist durch sehr schöne Abbildungen, Skizzen, Diagramme, Bilder der Bildgebenden Verfahren und aus dem Elektronenmikroskop sowie Fotos unterlegt, was ein Verständnis der zum Teil etwas komplexen Materie erleichtert. Zudem schließt jedes Kapitel mit einer Zusammenfassung und Fragen zum jeweiligen Kapitel, welche im Anhang detailliert und gut verständlich beantwortet werden.

 

Fazit:

Alles in allem ist der Moore meiner Meinung nach für jeden mit Embryologie-Faible oder beruflicher Ambition in eines der Fächer mit Embryologie-Bezug ein Must-Have. Meiner Erachtens sticht der Moore besonders durch seinen tollen didaktischen Aufbau, die Schönheit seiner Bilder und den gut lesbaren Text hervor. Einziges Manko ist der doch sehr stolze Preis in der Höhe von €149,99, was leider nicht gerade studentenfreundlich ist. Ansonsten kann ich den Moore klar empfehlen.