Tun und Unterlassen in der Medizin - Schwierige medizinische Entscheidungen am Lebensende
Tun wir in der Medizin zu viel? Oder tun wir zu wenig?
Die Erwartungen an den medizinischen Fortschritt, an Ärzte und Ärztinnen sind hoch. Dies führt zu Aktionismus, manchmal auch zu Hyperaktionismus in der Absicht, für PatientInnen in jeder Situation alles Machbare gemacht zu haben. Das Unterlassen diagnostischer und therapeutischer Handlungen ist im medizinischen Bereich ungewohnt und oft schwierig zu rechtfertigen und zu verantworten. Jedoch kann auch der Verzicht auf Diagnose und Therapie Bestandteil einer guten Medizin sein (E. Gillen).
Der Unterschied zwischen Tun und Unterlassen ist relativ, da auch ein Unterlassen im Effekt einem Tun gleichkommen kann. Dies spiegelt auch das Strafrecht wider. Die Grauzonen zwischen Sterbenlassen und aktiver Lebensbeendigung scheinen undurchschaubar und schwer zu unterscheiden. Rechtsunsicherheit und ethische Einwände erschweren medizinische Entscheidungen zwischen Tun und Unterlassen. Trotzdem: wir dürfen und wir sollten häufiger nichts tun.
Referenten:
- Prim. Univ.Prof. Dr. Walter HASIBEDER, Leiter der Abteilung für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin, KH Zams
- Univ.Prof. Dr. Michael GANNER, Institut für Zivilrecht, Universität Innsbruck
- Univ.Prof. Dr. Josef QUITTERER, Institut für Christliche Philosophie, Universität Innsbruck
- Moderation: HR Dr. Helmuth SCHWAMBERGER, Klinischer Ethikkreis, Landeskrankenhaus Innsbruck
Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2014, 17 Uhr
Ort: Klinikareal, großer Hörsaal Chirurgie, Anichstraße 35, Innsbruck
Haus der Begegnung gemeinsam mit dem Klinischen Ethikkreis und dem Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit an der LFU Innsbruck, der MUI und dem MCI. Diese Kooperation ermöglicht es uns, die Veranstaltung kostenfrei anzubieten.
Mag.a Christine Norden
Fachreferat Gesellschaftspolitik und Ethik
HAUS DER BEGEGNUNG
Diözese Innsbruck
Rennweg 12, 6020 Innsbruck
Tel: +43 (0)512 587869-16
Fax: +43 (0)512 587869-11
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