Rezension (inkl. Fazit bitte 300-400 Wörter):
Das Taschenbuch „Taschenlehrbuch Humangenetik“ von Jan Murken et al. ist in seiner mittlerweile 9. Auflage eine bewährte Möglichkeit, das komplexe, aber sehr spannende und wichtige Fach Humangenetik zu lernen. Es fällt dabei ähnlich wie viele andere Bücher aus der Taschenlehrbuch-Reihe von Thieme durch seine gute Strukturierung und schönes Layout auf. Das Taschenlehrbuch Humangenetik, welches sich nach Vorbemerkungen zur Bedeutung und klinischen Relevanz der Humangenetik (was ich als sehr gut und notwendig empfinde, dass dies erwähnt wird!) in die fünf Kapitel „Grundlagen der Genetik“, „Zytogenetik“, „Formale Genetik“, „Statistische Genetik“ sowie „Klinische Genetik“ gliedert, ist sehr verständlich geschrieben und durch anschauliche Graphiken, Bilder und Fotos unterlegt. Gut finde ich, dass seitens der Autoren ein System gefunden wurde, um Prüfungsrelevantes von nicht-Prüfungsrelevanten zu diskriminieren (dieses wird klein geschrieben), sowie ergänzende Notizen in den orangen „Exkursboxen“ ihren Platz finden und klinische Bezüge strikt in grüner Farbe gehalten werden. Dieses System wird in der Vorbemerkung ebenfalls kurz erklärt. Auch eine Information zur humangenetischen Nomenklatur findet man dort.
Das Buch beinhaltet alles, was man zur Humangenetik als Student wissen sollte, und ist durch seine aufbauende Strukturierung auch sehr gut systematisch zu lesen.
Fazit:
Alles in allem ist dieses Buch durch sein gelungenes Layout, die gut strukturierten Inhalte mit dem farblich codierten System sowie seine gute Lesbarkeit mit schönen Abbildungen empfehlenswert. Es eignet sich sowohl dafür, humangenetische Inhalte von der Pieke auf zu lernen, als auch als Nachschlagewerk für einzelne Themen. Sehr gut finde ich auch, dass durch die vielen klinischen Bezüge die praktische Relevanz guter humangenetischer Kenntnisse so hervorgehoben wird, was das Lesen noch einmal ansprechender macht. Für den Preis von € 29,99 ist es durchaus erschwinglich, und sollte daher nicht nur bei pädiatrisch und humangenetisch interessierten Kollegen im Bücherregal stehen.
Rezension (inkl. Fazit bitte 300-400 Wörter):
Das Taschenbuch „Fehler und Irrtümer in der Instensivmedizin“ von Patrick Meybohm et al. ist in seinem Format neben seinem zweiten Buch „Fehler und Irrtümer in der Anästhesie“ am deutschsprachigen Medizinbüchermarkt ein Novum. Anhang von 100 Fällen, in denen wie der Titel bereits verrät Fehler und Irrtümer geschehen sind, werden diese anhand von „Konsequenzen für den Patienten“, „Interpretation aus der Sicht des Intensivmediziners“ sowie „weiterführenden Gedanken“ analysiert und die Quintessenz als Take-Home-Message formuliert. Dieses System zieht sich durch alle 100 Fälle durch, was ich als sehr ansprechend empfand. Die Fälle sind zudem in Kategorien geordnet, sodass man sich neben „Allgemeinen“ Fehlern auch in Intensivmedizin spezifisch betreffend „Herz-Kreislauf“, „Infektion“, „Lunge“, „Zentrales Nervensystem“ sowie „Niere“ schulen kann. Schön ist auch die Fehlermatrix am Anfang des Buches, wo die Fälle nach Art der gemachten Fehler kategoresiert werden – seien es Fehler des Managements, der Fehlbeurteilung oder des Teams gewesen. Ich finde es sehr vorbildlich und ein Zeichen anständiger Kultur im Umgang mit Fehlern, ein solches Buch zu schreiben, um junge Kollegen hoffentlich ein wenig vor ähnlichen – und leider häufig vorkommenden – Fehlern zu bewahren. Angenehm ist darüber hinaus eine Auflistung der herangezogenen Literatur am Ende der einzelnen Fälle, was eine individuelle Vertiefung in einzelne, speziellere Thematiken erleichtert oder gar ermöglicht
Fazit:
Alles in allem ist dieses Buch mit seinem einzigartigen Aufbau ein Genuss und eine absolut willkommene Abwechslung zu den klassisch-konventionellen Lehrbüchern. Ich denke, dass diese Art, aus Fehlern zu lernen, nicht nur bei sich selbst angewandt werden kann und soll, sondern auch am Medizinbüchermarkt seinen Niederschlag finden sollte. Hier haben Patrick Meybohm und sein Team eine Nische eröffnet. Aufgrund dieser außergewöhnlichen Didaktik des Buches, der großen Wichtigkeit des Faches Intensivmedizin (welches übrigens an der Universität leider nicht so sehr zum Vorschein kommt) und der tollen Strukturierung dieses Buches ist der nicht unstolze Preis von € 49,99 absolut gerechtfertigt. Nicht nur für angehende Anästhesisten und Intensivmediziner ist dieses Buch mehr als nur ein „nice-to-have“.
Erstmalig im Jahre 2015 erschien bei Schattauer der Pharmako-Guide „Arzneistoffe-die TOP 100“ von Smollich und Scheel im Wert von ca. 50 Euro. Grob unterteilt werden die 582 Seiten in drei Teile: Arzneistoffe von A bis Z; Äquivalendosis-Übersichten; Anhang.
Im ersten und auch umfangreichsten Teil werden, wie der Name schon sagt, 100 Arzneistoffe alphabetisch geordnet vorgestellt. Eine kurze Tabelle jeweils am Anfang jedes Arzneistoffes schafft sofort und strukturiert Übersicht über das Wichtigste: Wirksamkeit; Nutzen-Risiko-Bewertung; Indikation; Nebenwirkung; Wechselwirkung; Cave (!). Nach dieser Tabelle wird auf jeden dieser einzelnen Punkte nochmals ausführlicher eingegangen. Hier werden dann auch zusätzlich noch Themen wie „Patienteninformationen“ und „Spezielle Patientengruppen und Sondersituationen“ (Geriatrie, Pädiatrie, Schwangerschaft,…) erläutert.
Im anschließenden zweiten Teil, „Äquivalenzdosis-Übersichten“, findet man zu den am meist gebräuchlichsten Wirkstoffgruppen (z. B. ACE-Hemmer, ß-Blocker, Statine, Glucocorticoide,…) Äquivalenzdosistabellen. Diese sind dann v. a. im klinischen Alltag, im stationären Bereich von Nutzen.
Der dritte und letzte Teil, der „Anhang“, geht noch kurz und knackig auf Laborkontrollen (bei Diuretika, ACE-Hemmer, Sartane, Mineralcorticoidantagonsiten, Statine, Antidepressiva) und auf orale Antikoagulation und invasive Prozeduren ein.
Mein Fazit: Es ist ein schön strukturiertes und gut organisiertes Werk und man bekommt sofort einen Überblick über das Wichtigste. Zum Lernen der Pharmakologie finde ich das Buch absolut nicht geeignet, jedoch sehr gut als Nachschlagewerk, wenn man diese schon beherrscht und sich bereits im klinischen Teil seiner Ausbildung/KPJ befindet. Da ich selbst erst auf einer chirurgischen Abteilung war, gefällt mir persönlich besonders gut der dritte Teil über Laborkontrollen und orale Antikoagulation und invasive Prozeduren, dieses Wissen lässt sich dort schnell anwenden.
Der Sobotta Atlas ist einer der ältesten und weltweit bekanntesten Atlanten seiner Form. Er blickt auf eine lange Tradition zurück, schließlich erschien die erste Auflage schon im Jahr 1904. Der Autor und Namensgeber war der deutsche Anatom Robert Heinrich Johannes Sobotta. Auch damals kam das Werk in drei Bändern auf den Markt, wie auch ein Großteil der 23. Auflage. Mit der Sonderausgabe bricht Elsevier ein langbestehendes und wesentliches Merkmal des Anatomieatlanten.
Auf den ersten Blick wirkt die Sonderausgabe des Sobotta Atlanten ziemlich praktisch. Aber nach mehrfachen Nachschlagens und daraus studieren, kann einem/r das ziemlich aufs Gemüt schlagen. Die Ausgabe mit allen drei Bändern in einem ist einfach sehr schwer und da hilft das Softcover der Stabilität des Buches leider auch nicht. Mich hat es schon gewundert, wieso Elsevier diese Sonderausgabe drucken lies und ich habe es mir nicht nehmen lassen sie anzuschreiben. Die Antwort: „Den Sobotta in einem Band haben wir gemacht, weil Teile der dreibändigen Sobotta-Atlanten der 23. Auflage vergriffen waren. Um für die Zeit bis zur 24. Auflage trotzdem mit dem Sobotta lieferbar zu sein, kam uns die Idee einer Zusammenführung. Seit August 17 ist nun der neue dreibändige Atlas erschienen. Das war für uns der Grund, dass wir die Sonderausgabe auch wieder vom Markt genommen haben. Zwar schwirren noch immer einige davon im Handel umher, über den Verlag selbst können Sie (und auch der Handel selbst) die Sonderausgabe allerdings nicht mehr beziehen.“ Diese Erklärung lässt einen/e aufatmen, denn alles in einem ist mir doch ein wenig zu unhandlich. Jedoch bleibt Sobotta trotz alldem mit seinen schönen und übersichtlich dargestellten Zeichnungen und verständlichen Erklärungen unter den Favoriten vieler Medizinstudierenden. Die Gliederung der Bände in „Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat“, „Innere Organe“ und „Kopf, Hals und Neuroanatomie“ ist klassisch und sinnvoll. Farblich unterscheiden sich die drei Bänder auch voneinander. Das Farbthema des ersten Bandes ist blau, des zweiten rot und das des dritten grün. Dadurch droht keine Verwechslungsgefahr bei schnellem Griff ins Bücherregal.
Eine Seite wirkt nie vollbeladen und überfordert deswegen eine/n nicht mit zu viel Details. Es scheint als ob die Herausgeber darauf viel wert gegeben haben. Wichtige Strukturen sind sogar fett gedruckt und springen einem deshalb gleich ins Auge. Die klinischen Bezüge sind auflockernd und zusätzlich gibt es zwischendurch immer wieder MRT, CT und Röntgen Bilder, was besonders in der Vorklinik gelegen kommt. Sowohl die 23. als auch die 24. Ausgabe enthält ein Tabellenheft zu Muskeln, Gelenken und Nerven, woraus systematisch auswendig gelernt werden kann und wichtiges auf einen Blick zusammengefasst ist. Ein Online-Zugang zu allen Bildern wird auch geboten.
Zu guter Letzt bleibt die Frage, die sich alle in Ihrem Medizinstudium stellen: Prometheus oder Sobotta? Unterm Strich sind beide sehr gute Atlanten, da sind die meisten einer Meinung. Falsch kann man mit beiden -aus meiner Sicht- nichts machen. Wichtig ist, welche Abbildungen für eine/n verständlicher sind und man leichter lernen kann, welche Bilder einem ästhetisch besser gefallen und welche Erklärungen sinnvoller wirken. Also alles reine Geschmackssache. Mich persönlich überzeugt der Sobotta. Er ist und bleibt ein Klassiker.
Die Checkliste Traumatologie ist der perfekte Begleiter für deinen Einsatz in der Unfallchirurgie und Traumatologie. Mit der gewohnten handlichen Größe passt sie in jede Kitteltasche und dient als übersichtliches Nachschlagwerk für die tägliche Arbeit. Kurz und prägnant zusammengefasst werden alle wichtigen Krankheitsbilder, diagnostischen Verfahren, OP-Techniken uvm. Anschaulich aufgearbeitet. Wer als Famulant, Pjler, Assistenzarzt in der Traumatologie arbeitet kann in Kürze die wichtigsten Infos zu seinem aktuellen Patienten oder der nächsten OP abrufen.
Inhaltlich gliedert sich die Checkliste Traumatologie von der Präklinik bis hin zu Operationstechniken. Immer anhand von Körperregionen unterteilt und inklusive der wichtigsten Mess- und Standardwerte.
Mit 51,40 € ist diese Checkliste zwar nicht ganz günstig, sie zahlt sich aber auf alle Fälle aus.
Das Buch „Mündliche Prüfung Innere Medizin“ richtet sich vor allem an höhere Semester, die bereits Innere Medizin gehabt haben. Da wir in Österreich kein Staatsexamen haben, rät es sich das Buch vor allem für die Vorbereitung auf das Innere Praktikum im KPJ bzw. vor der Innere - Famulatur aus dem Schrank zu holen. Es ist übersichtlich in die verschiedenen Teildisziplinen und in deren Unterbereiche gegliedert und man findet sich schnell zu recht.
Prinzipiell besteht das Buch aus Fragen und deren Antworten dazu. Dazwischen sind immer wieder Bilder und Grafiken mit Erklärungen eingebaut, was sehr hilfreich sein kann. Weiters, gibt es immer wieder grau hinterlegte „MERKE“ Sätze, die besonders wichtige Dinge noch einmal hervorheben. Die Infoboxen und Tabellen (welche die gleiche Farbe wie das jeweilige Kapitel haben) enthalten meist wichtige Information zu Krankheiten, Stadieneinteilungen, Behandlungsmöglichkeiten und vieles mehr. Insgesamt beinhaltet das Buch 1500 Fragen und eignet sich sehr gut um auch nur einzelne Stoffgebiete zu wiederholen. Das Buch kann auch in digitaler Form (Smartphone, Tablet, PC) genutzt werden, was natürlich sehr praktisch ist. So kann man auch im Zug, oder während einer längeren Autofahrt gemütlich ein paar Fragen durchgehen. Man kann es auch gut zum Lernen in der Gruppe verwenden um sich dabei gegenseitig Fragen zu stellen.
Fazit:
Ich persönlich würde das Buch all jenen weiterempfehlen, die bereits Ahnung von Innere Medizin haben und gerne noch einmal gewisse Themenbereiche, in denen man nicht so fit ist, wiederholen möchten. Es ist weniger gut geeignet um spezifische Fragestellungen oder Details zu klären, jedoch bekommt man einen sehr guten Überblick über das ganze Fach. Der Preis von ca. 30€ ist meiner Meinung nach an der oberen Grenze, jedoch noch akzeptabel, da es trotz allem einen großen Bereich an Wissen abdeckt. Mich persönlich konnte das Buch auf jeden Fall überzeugen.
Die Buchreihe Endspurt Vorklinik ist gegliedert in drei Bände. Es handelt sich um „Endspurtskripte“, welche dazu dienen sollen, kurz und knapp die schwerpunktmäßigen Inhalte der Anatomie zu vermitteln, vor allem wenn die Zeit knapp wird und wie der Verlag schreibt „die richtigen Bücher zu dick scheinen“.
Im ersten Teil wird die allgemeine Anatomie mit den Extremitäten und Leibeswand, sowie die allgemeine Embryologie beschrieben. Im zweiten Band sind Thorax, Abdomen und Becken die Themen und der dritte Band beschäftigt sich mit Kopf, Hals, ZNS und Sinnesorgangen.
Die Bücher sind sehr gut strukturiert und lassen sich sehr flüssig lesen und verstehen. So werden z.B. bei der Anatomie der Extremitäten erst Knochen und Gelenke, danach Nerven und Gefäße und zum Schluss noch die Topografie beschrieben. So hat man zu jedem Körperabschnitt gleich alles auf einen Blick und kann es sich gut merken.
Zu den meisten Thema sind immer gut beschriftete, bunte Bilder oder gegebenenfalls auch Röntgen- oder CT-Aufnahmen für das bessere Verständnis hinzugefügt.
Da die Endspurtskripte hauptsächlich an das deutsche Physikum angelehnt sind, werden prüfungsrelevante Inhalte, die auch schon als Fragen gestellt wurden, immer gelb unterlegt. Zudem gibt es nach jedem Kapitel gelbe Merkkästen, in denen die wichtigsten Inhalte nochmals zusammengefasst wurde. Auch werden Lerntipps, die speziell für das Physikum relevant sind, gesondert aufgelistet.
Fazit:
Die Reihe Endspurt Vorklinik Anatomie Band 1-3 ist eine sehr gute Zusammenfassung für den Anatomie Stoff der Vorklinik. Es sind alle relevanten Themen der Anatomie mit den Abbildungen verständlich beschrieben.
Ich würde die drei Bände aus Zusammenfassung durchaus empfehlen, allerdings sind sie als einzige Literatur für Anatomie meiner Meinung nach nicht ausführlich genug. Außerdem ist der Preis mit 16,99€ pro Buch auch relativ teuer. Schön, wenn man sie hat, aber man kann genauso gut aus den üblichen Anatomiebüchern lernen.