Auch die 14.Auflage des Koletzko zeichnet sich durch eine klare Struktur und eine übersichtliche Gliederung aus und beinhaltet inhaltlich alles Wesentliche, was einem Studierenden im Studium über den Weg läuft.
Zu Beginn wird einen separaten Kapitel Wachstum und Entwicklung eingegangen, bevor auf anamnestische Besonderheiten, welche dem behandelnden Arzt im Umgang mit Kindern vertraut sein sollten, aufgeführt werden. Nachfolgend werden die wichtigsten genetischen Krankheitsbilder ausführlich erläutert, zudem die Grundlagen der Molekulargenetik aufgeführt. Zusätzlich werden Fehlbildungen der einzelnen Organe gesondert im Kapitel "Neonatologie" besprochen. Die Krankheiten sind logisch in Kapiteln nach Themengebieten zusammengefasst. Am Ende wird noch gesondert auf die Besonderheiten der Arzneimitteltherapie bei Kindern und Jugendlichen eingegangen. Generell werden die einzelnen Krankheiten mit ausreichend Bildmaterial und anschaulichen Tabellen, die farblich hervorgehoben sind, beispielhaft verdeutlicht. Nach einer kurzen Einführung zum Thema folgt eine klare Strukturierung (Klinik, Diagnostik, Differentialdiagnosen, Therapie). Kernaussagen werden in einer roten Box nochmals zusammengefasst. Dank der verschiedenen Farben ist alles sehr übersichtlich. Für den Patienten gefährliche Sachverhalte werden extra ausgewiesen. Abschließend wird der gelernte Sachverhalt nochmals in einem Fallbeispiel vertieft. In der Mitte des Lehrbuches findet sich ein umfangreiches Fallquiz im POL Stil mit Mehrschrittsystem um sein Wissen abzuprüfen oder einfach mal etwas anders zu lernen.
Fazit: Der Koletzko ist ein klassisches Lehrbuch fürs Studium, zum Lernen und Nachschlagen. Wer es gerne kurz und knapp hat, für den ist er nichts, allen anderen kann man ihn definitiv empfehlen. Er lässt keine Wünsche offen und durch die zahlreichen Fallbeispiele kommt eine Portion Klinikbezug dazu.
“Biologie für Mediziner“ von Werner Buselmaier ist ein auf 320 Seiten gekürztes Lehrbuch.
Bereits in der 12. Auflage verfügbar, hat es die meisten Kinderkrankheiten, wie Tippfehler, schlechtes Layout etc., längst hinter sich gelassen, die sonst ein neu erschienenes Buch mit sich bringt.
Layout:
Das Buch ist vorwiegend in einem Blau und Schwarz/Weiß gehalten, wie man es auch sonst von Büchern aus dem Springer Verlag gewohnt ist. Hin und da lockern aber auch bunte Abbildungen den Text auf. Wichtiges ist noch mal in blauen Kästen hervorgehoben.
Außerdem beinhaltet das Buch viele übersichtliche Tabellen und Schemata, die einem das Lernen erleichtern.
Aufteilung:
Aufgegliedert ist es in drei große Kapitel: „Allgemeine Zellbiologie, Zellteilung und Zelltod“, „Grundlagen der Humangenetik“ und „Grundlagen der Mikrobiologie, Ökologie und Evolution“. Diese Kapitel sind wiederum in Unterpunkte aufgeteilt.
So ergibt sich eine durchaus übersichtliche Gestaltung des Buches, sodass auch einzelne Teile daraus gezielt gelesen und gelernt werden können.
Selbstverständlich gibt es für die einzelnen Kapitel im Kurzlehrbuch „Biologie für Mediziner“ wie Mikrobiologie, Humangenetik oder Zellbiologie auch wesentlich dickere, ausführlichere Lehrbücher. Jedoch zeichnet sich das Buch gerade dadurch aus, dass es mit seiner prägnanten und dennoch für Prüfungen ausreichenden Art den Stoff gut vermittelt, somit auch der Kauf weiterer teuer Lehrbücher für den Studenten ausbleibt.
Fazit:
Wer sich den Biologie- und Genetikstoff für die SIP1 durch ein Lehrbuch aneignen will, ist mit dem Buch „Biologie für Mediziner“ sehr gut beraten. Auch für die SIP 4 in der wieder vermehrt Genetik gelehrt wird, kann das Buch gut genutzt werden.
Zusammengefasst ein tadelloses Kurzlehrbuch, dass viel Stoff abdeckt und leicht zu verstehen ist.
Das Buch umfasst knapp 400 Seiten und ist neben einer ausführlichen Einleitung in die vier Gebiete „Der Patient und seine Symptome“, „Kommunikation am Lebensende“, „Ethik, Recht, Interprofessionalität“ und „besondere Felder der Palliativmedizin“ unterteilt. Im Kapitel „Der Patient und seine Symptome“ wird zu Beginn auf die Grundlagen des Symptomenmanagements eingegangen und im Anschluss auf das Management der einzelnen Symptome, z.B. Schmerz, Ernährung, Depression. Im zweiten Kapitel wird sehr detailliert auf die Kommunikation als Hauptpfeiler in der Palliativmedizin eingegangen. Es werden Anforderungen an den (angehenden) Arzt aufgezeigt, sowie Konfliktfelder und deren Management (z.B. Wut / Verzweiflung des Patienten, Übermitteln schwerer Nachrichten) gezielt angesprochen. Mit vielen Patientenberichten, eigenen Erfahrungsberichten und Beispielsätzen schaffen die Autoren einen guten Praxisbezug. Auch auf Themengebiete wie Spiritualität und Trauer wird eingegangen. Unter „Ethik, Recht, Interprofessionalität“ wird neben den genannten Punkten auf das Management von Palliativpatienten im weiteren Sinne eingegangen (Planung, Teamarbeit usw.) Im letzten Kapitel wird auf die besonderen Situationen bei alten Menschen sowie Kindern & Jugendlichen eingegangen und wie die Versorgung der Palliativpatienten integrativ erfolgen kann.
Fazit: Trotz des schwierig greifbaren Themas vermitteln die Autoren einen guten Einblick und grundlegendes Wissen mit möglichst viel Praxisbezug. Direkt für das Studium ist das Buch nicht notwendig. Es empfiehlt sich aber nicht nur für angehende Palliativmediziner, sondern ist sicherlich auch eine Bereicherung für jene, die an einer guten Kommunikation bei der Betreuung schwerkranker Patienten interessiert sind.
Das Buch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie in 5 Tagen fällt in die Reihe der Vorbereitungsbücher, die den Inhalt komprimiert und auf das Wesentliche beschränkt wiederzugeben versucht. Die Einteilung der Tage gliedert sich in Anästhesiologie mit Allgemeinanästhesie (1), Regionalanästhesie, Flüssigkeitsmanagement (2), Intensivmedizin mit Monitoring, Beatmung, Krankheitsbilder und Notfallmedizin mit Einführung (3), Notfallmedizinische Prinzipien, CPR, Trauma (4), Schock, besondere Notfälle, Intoxikation, Großschadensereignis; und Schmerztherapie (5).
Die Gliederung der Themen erscheint mir als pedantischen Unterunterunterüberschrift-Anpasser als nicht durchdacht, oder nicht gewollt, irgendwelche Themen, Inhalte über andere zu stellen. So sind keine ganzen Sätze, sondern nur in Stichwörtern wie in einem Skript. Ähnlich der Dualen Reihe ist am Rande eine kleine Spalte für wichtige Information.
Fazit
Zum Erarbeiten des Stoffes absolut ungeeignet, jedoch auch nicht gedacht. Wenn man den Stoff bereits gelernt hat, ist es zur Wiederholung sicher geeignet, jedoch spricht mich das Design nicht an. Die Inhalte sind gut erarbeitet und in sich teilweise schon logisch gegliedert. Auch ist die Vereinfachung sehr gut, um sich Dosierungen oder Merkhilfen leichter einzuprägenKomplizierte Bahnen, unübersichtliche Kreuzungen, komplex verschränkte Kernsysteme, mysteriöse Krankheiten und Ausfälle. Oder - für viele - mit einem Wort: „Neurologie“
Auch nach mehrmaligem Lesen von Trepel & Co. fällt es den meisten immer noch schwer den Überblick zu behalten. Hier muss ich sagen hat, mir persönlich zumindest, dieses Buch sehr geholfen. Neben der, für Diagnostik, echt sinnvollen Einteilung der Kapitel hat es mir sehr geholfen, dass die Texte kurz, prägnant, verständlich und auch noch freundlich geschrieben sind, sodass ich mich schon mehrmals dabei ertappt habe wie ich das Buch nebenbei zum Spaß gelesen habe, wenn mir langweilig war. Hierbei muss ich besonders die einfache zweifarbige Einteilung der Unterüberschriften loben: blau für Wiederholung der neuroanatomischen Grundlagen; grün für die Klinik für die diese Ausfälle verantwortlich sind. Mehr braucht es auch nicht. Und dabei wird mit Querverweisen, sinnvollen Abbildungen und einleuchtenden Schemata nicht gespart. Auch eine direkte Gegenüberstellung verschiedener ähnlicher Symptome kann man finden!
Hierbei ist, wie bereits erwähnt, dieses Buch relativ knapp gehalten was zwar zur Wiederholung wirklich ideal ist, allerdings würde ich tendenziell davon abraten es als Hauptinfoquelle zu verwenden.
Fazit
Schon zum großes Sezierkurs begab ich mich auf die Suche nach einem guten Neurologie-Buch, das mir das Lernen erleichtert. Jetzt, 2 Jahre später habe ich eins gefunden was mir nicht nur als Tutor im Seziersaal, sondern auch in der Klinik hilft!
Wer sich für Neurologie interessiert kommt um ein kleines, gut geordnetes Nachschlagewerk nicht herum. Dieses Buch ist definitiv ein Kandidat für die Möchtegernneurologenkitteltasche.
Und wer sich generell für Neuroanatomie interessiert sollte sich dieses Buch ab dem 3. oder 4. Assessment zulegen und hin und wieder darin schmökern. Besonders die Ausfallsschemata und –Erklärungen bringen viel Licht ins Dunkle, wenn man bereits etwas von der Materie versteht.
Wie oft stand man schon im Sezierkurs und hat sich gewünscht seine großen Benninghoffs dabei zu haben um die unmöglichen spontanen Fragen der Profs beantworten zu können…? Ok, zugegeben, die wenigsten haben wirklich 2x 90€ für ein einzelnes Fach investiert, doch rücken jetzt mit dem kleinen Benninghoff solche Tagträume in den Bereich des Machbaren.
Schon nach kurzem Einlesen fällt auf, dass der Charme der großen Brüder erhalten geblieben ist. Dabei sind die wichtigsten Inhalte gekürzt erhalten geblieben (z.B. tabellarische Muskeldarstellung statt detaillierter Verlaufsbeschreibung) und gleichzeitig wurde auf Unwesentliches verzichtet (z.B. exotische Namen, die nur einzelne Studenten bei einzelnen Profs für 9 Punkte brauchen) um eine sehr gute Zusammenfassung zu erzeugen. Und dort wo es doch noch u.U. nötig wäre sich mal tiefer einzulesen ist ein Verweis auf die Kapitel im großen Lehrbuch, sodass man da ggf. direkt nachschlagen kann. Allerdings muss man sagen, dass die Informationsdichte trotzdem wirklich hoch ist, sodass dieses Buch konzentriert gelesen werden muss um zu verhindern, dass man kleine wichtige Details übersieht.
Inhaltlich behandelt dieses Buch die funktionelle makroskopisch-topographische Anatomie und die Embryologie, welche durchaus ausführlich, aber dennoch sehr verständlich beschrieben wird. Es wird, im Gegensatz zu den großen Brüdern, sehr wenig bis gar nicht auf die Histologie eingegangen. Auffallend ist noch das große Kapitel zum Nervensystem, das ca. 1/5 des Buches ausmacht. Auch hier sind die Inhalte vollständig zusammengefasst, doch werden hier die meisten Studenten zum Lernen vermutlich eher den Trepel vorziehen, da die Beschreibungen für den Neuroanatomieanfänger dort noch ein wenig verständlicher sind.
Neben einer vollständigen, guten Gliederung helfen beim Lernen und Nachschlagen auch der Fettdruck sämtlicher wirklich relevanten Wörter und die großzügig verteilten, sinnvollen und verständlichen Klinik- und Merkkästen.
Von anderen Büchern hebt sich dieses, genau wie der große Benninghoff, dadurch ab, dass, obwohl es ein Anatomiebuch ist, dennoch versucht wird Erklärungen zu liefern und Zusammenhänge darzustellen, damit man nicht nur auswendig lernen muss.
Fazit
Ich als Fanboy des großen Benninghoffs bin sehr zufrieden mit diesem Buch. Für mich persönlich wäre es damals zum SeKu durchaus eine alternative zu den Innsbrucker Bibeln gewesen, hätte ich davon gewusst.
Was die Schwerpunktsetzung der Inhalte angeht sind sie, wie ich finde, als Perfekte Kombi für den großen Kurs bei uns gesetzt, doch es ist und bleibt ein umfangreicher Benninghoff , der einigen für ein Taschenbuch trotzdem noch zu umfangreich erscheinen könnte. Diejenigen, die ohnehin Spaß an vernünftigem Detailwissen ohne große Umschweife haben werden diese abgekürzte Version lieben. Wie bereits auf dem Cover steht: Das Buch ist wirklich „ideal zum Wiederholen, Auffrischen und schnellen Lernen“.
Rezension:
Die bereits 20. Auflage „Orthopädie und Unfallchirurgie“ von Rüther und Lohmann passt sich der neuen deutschen Weiterbildungsordnung an und behandelt nun beide Teilbereiche des neuen „Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie“. In den ersten drei von insgesamt 16 Kapiteln werden allgemeine Grundlagen (u.a. zum Knochen), Diagnostik und Therapie erläutert. Die darauffolgenden neun Kapitel befassen sich mit Krankheiten von Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und des Nervensystems, also dem orthopädischen Teil dieses Faches. Weiters folgt ein Kapitel zur Traumatologie und zum Abschluss werden in drei Kapiteln verschiedene Körperregionen, aufgeteilt in obere bzw. untere Extremität und Wirbelsäule&Brustkorb behandelt.
Die einzelnen Kapitel sind gespickt mit vielen schematischen Abbildungen, sowie Röntgen- und klinischen Bildern. Der Aufbau der jeweiligen Abschnitte ist immer nach dem gleichen Prinzip: Anfangs wird das Krankheitsbild definiert, ebenso erhält man Informationen zu Epidemiologie und Pathogenese und schlussendlich wird die dafür spezielle Klinik, Diagnostik und Therapie besprochen.
Fazit
Durch die vielen Abbildungen und den strukturierten Aufbau zeichnet sich dieses Buch aus. Studierende, welche sich für dieses Fach interessieren, kommen voll auf ihre Kosten. Ein sehr gutes Lehrbuch, welches meiner Meinung nach für die Vorbereitung auf eine KMP zu ausführlich ist, als Nachschlagwerk, um Zusammenhänge zu verstehen eignet es sich allerdings sehr gut. Auch kann man dieses Buch zum Erlernen von Krankheiten aus anderen Disziplinen, wie z.B. Innere Medizin oder Neurologie verwenden, da die Klink vieler Krankheiten aus diesen Fachgebieten das Skelettsystem betrifft.